23.März
2013
Auf der Suche nach einer Community, die über
Ostern zum Klettern verreist, stieß ich auf meine lieben Freunde Verena, Jakob,
Ralph, Harald R. und Harald K.. Sie zeigten, dass sie auch ein Herz für
Menschen jenseits der Pack haben und nahmen mich somit in ihre Runde auf.
Als Gäste haben sich dann auch noch Christian
und Kathi dazugesellt.
TAG 1
Schon bei der Losfahrt zeigte es sich, dass es
der liebe Gott gut mit uns meinte und er die Felsen für uns mehrmals von oben
reinigen würde.
Es wechselte intensiver Regen mit Regenpausen;
denn die Hinfahrt verlief durch viele Tunnel und dann stand er da:
Massimo!
Es soll ja Menschen geben, die auch bei DIESEM
Wetter urlauben; dass ist kaum zu glauben aber gut für sein Geschäft!
Und so konnten sich trotz des schlechten
Wetters ob unseres Daseins seine Mundwinkel ein wenig heben.
Wir verbrachten die erste Nacht am
Campingplatz mit festem Mauerwerk (die Bezeichnung Haus wäre vielleicht ein
wenig zu luxuriös) um den aquatischen Angriffen von oben zu trotzen.
TAG 2
Es schüttete munter weiter und wir machten uns
auf, um das uns zugewiesene Frühstück einzunehmen. Nachdem die Trinktemperatur
des Kaffees nur wenig über der des Dauerregens lag, stiegen wir gleich vom
kühlen dunklen Bohnen- auf kühlen hellen Hopfensaft um. Angesichts des Wetters
stand dann ein Wechsel des Basecamps bevor; allerdings nur ein Wechsel vom
italienischsprachigen (pioggia) in den französischsprachigen (pluie) Regen.
Monaco sollte das Ziel sein!
Zweifelsohne bedeutete die neue Unterkunft
(Hotel Salewa: Mit vier Personen immer in Maximalbelegung) eine größere
„Naturnähe“ (wenn man sich mal den Hintergrund wegdenkt……); und wenn man sich
dann dennoch mal aus dem Zelt wagte und eine 180°-Richtungsänderung mit einem
ca 20m-Fußmarsch kombinierte, dann wurde man mit einem Blick auf die Welt der
Reichen und Schönen Monacos belohnt, in dem gleichzeitigen Wissen , dass selbst
diese noch zu uns aufblicken……
Weiters trug auch der Fahrstil von
„Racing-Ralph“ Gruber zu einem gewissen Monte Carlo Feeling bei. Formel 1 auf
höherem Niveau (oder „at higher Level“ [wie man im rennenglisch so sagt])
quasi; und das alles hautnah und ohne Eintritt!
Ja und dann stellte sich doch das erste mal
eine Regenpause ein und Gebietsinsiderin Kathi lotste uns zum Sektor „La
Lupiere“ , der laut ihren Informationen als erstes auftrocknet..
Und es war kaum zu glauben! Trotz des
Dauerregens und der nur kurzen Regenpause…….
Trockener Fels in überraschend guter Qualität
ließ das Wetterdrumherum sofort vergessen! Eigentlich waren die Routen herrlich
und Gebietsexpertin Kathi hatte das Beste für uns gefunden!
Unsere Kletterspitze (Harri R., Ralph und
Harri K.) hatte dann auch gleich die Liebe zu einem „Loch“ entdeckt ♥♥♥.
Dies soll nicht missverständlich interpretiert
werden (siehe Bilder).
Naja; nicht schlecht, dieser erste Klettertag!
Und nächtens sollte das Hotel Salewa auch wieder ordentlich gewaschen werden.
Doch davon haben wir nichts mitbekommen; was den Reise- und Kletterstrapazen
geschuldet war.
TAG 3
Der nächste Tag begann mit wunderbaren
Leckereien aus der französischen Bäckerei; einfach manifique!
Und Klettern; das sollte auch heute wieder
möglich sein.
So sahen wir uns mal die oberen Sektoren von
La Lupiere an! Überraschend jungfräulich muss hier das Urteil ausfallen!
Schöner Fels im schöner werdenden Wetter voila! Und Jakob zeigte uns, dass es
auch möglich ist, Expressschlingen unterhalb der Schuhsohlen einzuhängen……
… nächtens, da floss es wieder! Das
agrarökonomische Gold; und so wechselten wir wieder unsere Destination! Das
Mobile-Home wurde verstaut und der Sehnsucht nach dem italienischen Regen
nachgegeben.
Dabei kam es wieder zu spannenden
Überholduellen zwischen dem VW-Bus von Harri und Verena und Ralphs mit 4
(zwischenzeitig auch mit 6) Personen belegten Ford Focus- Nicht-Kombi.
Da glaubt man sich schon vorne, ehe dann doch
noch links ein „Jetzt hab ichs Dir doch wieder gezeigt“ Gesicht auftaucht,
dessen offene Lippen den Blick auf wahrgenommene 75 Strahlezähne freigeben.
Wie dem auch sei, mit dem gleichen
Gesichtsausdruck wurden wir wieder konfrontiert, als uns Massimo ein zweites
Mal empfangen durfte.
Und so kamen wir nach einigen Tagen wieder zu
einer warmen Dusche und irgendwie kam uns die neue, alte Bleibe viel luxuriöser
vor als zuvor!
TAG 4
Ja; von Baguette e lapin wieder zu Pasta e
Pizza; und dem kühlen Kaffee am Campingplatz von Albenga.
Der Zustieg zum heutigen Sektor gestaltete
sich variantenhaft! Mehrere Wege führten dort hin; aber viele auch nicht. Und
so machten wir uns mal mit der ortsansässigen Vegetation vertraut, die sich
unserem Eindringen stachelig zur Wehr setzte und einer Topographie, die dann
die Freude umso größer werden ließ, als wir dann nach eineinhalbstündiger Suche
schließlich doch den Felsen erreichten!
Herrlicher Fels war vor uns; wie herrlich erst
bei schönem Wetter! Man kann ja die Phantasie ein wenig spielen lassen…..
TAG 5
Nun, was soll man dazu sagen; endlich regnete
es mal wieder; aber nichts hinderte uns (Ralph, Jakob, Harri R. und mich) auch
diesen Tag wieder zu klettern; während sich Harri K. an einem Stadtbummel mit
seiner Verena erfreuen durfte.
Der Klettertag bestand im Wesentlichen aus
einem feuchtgeographischen semiamphibiösen Erkundungsmarsch kombiniert mit dem
Klettern zweier Routen; so ein Allround Tag quasi.
..und jiu jitsu Schwarzgurt Jakob zeigte uns,
dass man das Gelände auch für diverse Abrollübungen sinnvoll nutzen konnte…
Auch der Klettersektor war wunderschön und die
kurze trockene Phase wurde von uns bis zum Letzten ausgenützt!
Sektor Gumbi, Oltrefinale
TAG 6
Das Wetter wurde nicht besser und so heißt es
zum zweiten Mal bon soir La turbie e amont de Monaco!
Wiederum wurden unsere Experten magisch vom
Loch angezogen, und auch der Rest fand in La Lupiere immer noch kletterbare und
noch nicht gekletterte Routen vor!
Dabei zeigte uns Harri R., dass man die Route
leicht klettern könnte, wenn man sich, ja wenn man sich nur diese Trittkombinationen
merken könnte…
TAG 7
Regen: Wir beschließen eine Besichtigung von
Nizza.
Im Six-Pack schlängelt sich der Ford Focus
nach unten und das millimetergenaue Manövrieren ermöglicht das maximale
Ausnützen von Parklücken.
Ein wenig nachdenklich wird unser Chauffeur
und Autobesitzer in Personalunion, als er ca. eine halbe Stunde nach dem
Verlassen des PKW´s gefragt wird: „Du hast ja wohl die Handbremse nicht gezogen?!
Denn zum Aus- oder Einparken flexibilisieren die Nizziers die
Parklückenausdehnung durch leichte Schiebemanöver…Stoßstange an Stoßstange
versteht sich!“
Wie dem auch sei…jedenfalls scheint der
Parkraum um das Auto Akzeptanz zu erfahren haben; keine derartigen Zeugnisse haben sich an den Stoßstangen finden
lassen.
TAG 8
Schönwetter!!! Man glaubt es kaum. Und die
Gier nach neuen Felsen ließ so manchen zu einer Geheimabkürzung verleiten; die
dann aber nur weglich, nicht aber zeitlich und schon gar nicht bequemlich eine
lohnende Alternative darstellte.
Entschädigt wurde schließlich mit schönem
Wetter und ebensolchen Routen. Fast ein wenig schade, dass der nächste Tag den
Abreisetag markieren sollte!
Günther
Anhänglich noch ein paar Fotos:
Harri R., Verena und ich beim
tschechischen Mikado:
Eine Art Kartenspiel mit wackeliger
Bananenschachtel als Tisch,
wo Getränke abgestellt und Kartenstöße
abgelegt werden…