Dienstag, 28. September 2010

Almrausch 08 (Io)



Anfang Juli (10-11) luden uns die schönen Gesäuseberge zum wandern ein. Der Almrausch I0 stand bevor,nicht was ihr jetzt denkt sondern zwei Tage wandern im Angesicht des Gr.Buchsteins.



Schwer bepackt machten wir uns auf den Weg von Gsatterboden richtung Ennstaler Hütte die genau in der mitte unserer Gipfelziele lag. Anfangs über Wiesen und Wälder, immer höher bis wir am späten Vormittag die Hütte erreichten.



Genau richtig um ein bisschen in der Sonne zu sitzen und Kraft zu tanken für den heißen Nachmittag,der uns über den Teufelssteig auf die Tieflimauer führte und wieder retour zur Hütte.




Nur ein kurzer Klettersteig,der es aber in sich hat bei sommerlichen Temperaturen kletterten wir den bis zur Schwierigkeit "C" bewerteten Teufelsteig hinauf. Bald standen wir oben auf der Tiflimauer wo wir einen tollen Ausblick auf unser morgiges Tourenziel den Tamischbachturm hatten.



Wieder zeit die Sonne zu genießen und sich eine gute jause zu genehmigen. An sollchen tagen kann man nicht genug von der Landschaft bekommen, wir machten Fotos und lagen in der Sonne bevor es wieder zurück ging über den Normalweg, richtung Ennstaler Hütte.




Zurück auf der Hütte gabs noch gute Hausmannskost zu essen und einen traumhaften Sonnenuntergang zu bewundern.



Frühmorgens brachen wir auf um wieder jeden Sonnenstrahl zu nützen den auf am Weg waren wie zu erwarten wieder wenig schattenspendende Bäume. Unseren Weg konnten wir schon am Vortag gut erkennen er schlängelde sich direkt von der Hütte richtung Tamischbachturm bis auf 2035m hinauf.


Vom Gipfel gings bergab und so war es auch, den unser Weg führte uns nach Hieflau hinunter.
Ein anscheinend wenig begangener Weg steil bergab an dem wir weiter unten köstliche Himbeeren fanden die uns den Abstieg sehr versüssten.



Es war ein weiter Weg und wir waren sehr froh als wir wieder zurück im Tal waren denn dort wartete schon eine geniale Abkühlung auf uns. Die Enns, kühles Nass an solch einem heißen Tag genau das richtige für uns.




Ein echt cooler Abschluß für eine super Tour mit lässigen Leuten in den Gesäusebergen!

Montag, 27. September 2010

Heavy Metal Io



Wie schon das weit vorangeschrittene Jahr gezeigt hat,war auch vor diesem Wochenende bis zum letzten Tag nicht ganz klar wie das Wetter an diesem Wochenende wirklich sein würde. Doch wiedermal war es dann doch besser als prophezeit und dem Heavy metal I0 am 11-12 Sep. stand nichts mehr im Weg.
Der Ausgangspunkt unserer 2-Tagestour war am Eingang zur wunderschönen Silberkarklamm, nicht weit von Ramsau am Dachstein entfernt. Genau richtig für einen "heißen Sommer" an dem das kühle Nass immer in Reichweite ist stiegen wir die ersten Leitern der Klamm hinauf.


Und von nun an gings bergauf...der erste Klettersteig an diesem Tag, der Hias-Klettersteig benannt nach dem Erbauer der Klamm. Kurze Seilbrücke über den Bach, danach knackige Wandstellen mit schönen C-D Stellen und immer toller Ausblick auf die Silberkarklamm.



Leider ein bisschen zu kurz für meinen Geschmack, kamen wir bald zur Materialseilbahn oberhalb der Klamm die uns in richtung Silberkarhütte führte. Nach einem kurzen Zwischenstop gings weiter auf dem Siga-Klettersteig der etwas mehr an einen klassischen Sport-klettersteig erninnerte. Er brachte uns unserem heutigen Tagesziel wieder ein Stückchen näher.



Danach führte unser Weg richtung Guttenberghaus leicht bergab und bergauf...wem es noch nicht genug war der ging über den Silberkarsee oder weiter und auf den Sinabell...





und nach einem tollen Tag genossen wir noch die letzten Sonnenstrahlen auf der Sonnenterasse der Hütte...denn am nächsten Tag gings wieder früh los richtung Scheichenspitze über den Ramsauer Klettersteig.

Wir beschlossen die Gruppe zu teilen um jede/n zu fordern und eine unvergessliche Tour zu bieten! Das hieß ein Teil ging direkt richtung Scheichenspitze und die andere Gruppe...



ging richtung Edelgrieß und den Ramsauer-Klettersteig von der anderen Seite komplett zurück.




Der Ramsauer-Klettersteig ist der Klassiker schlechthin im Dachsteingebirge,landschaftlich ein einzigartiges Erlebnis in dieser schönen Gegend.Mit Blick vom Kamm in alle Richtungen z.B.Hoher Dachstein,Schladming usw.

Unser Rückweg führte uns vorbei am Guttenberghaus und weiter hinab richtung Ramsau wo wir einige Autos hin gestellt hatten um die Anderen zu holen.

Wir hoffen euch hat dieses tolle Klettersteigwochenende auch so gut gefallen. Mit super netten Leuten und Traumwetter am Berg,was gibts schöneres!

Sonntag, 26. September 2010

fernsicht 'Io


was eigentlich als 4-tägige überquerung der wölzer tauern geplant war, fand wetterbedingt 2-tägig am hochschwab statt: die weit(e)wanderung. da der schlechtwettereinbruch für samstag vorausgesagt wurde, wollten wir zumindest noch das traumwetter am donnerstag und freitag (23.o9. - 24.o9.) ausnutzen. kurzerhand wurde umgebucht und wir starteten donnerstag morgen zu unserem ausgangspunkt, dem gasthof bodenbauer.

ursprünglich wollten wir übers g'hackte zum gipfel, auf der häusl- oder sonnschienalm übernachten und am 2. tag noch auf den ebenstein, doch die jagdsperre ab häuslalm und deshalb geschlossene hütten machten uns einen strich durch die rechnung. also entschieden wir uns dafür, die runde einfach einmal verkehrt zu gehen was sich im nachhinein als absolut ideal erwies.


bei traumwetter wanderten wir gemütlich über häuselalm / hundsböden richtung hochschwabgipfel. unsere geographin fütterte uns mit allerlei interessantem wissen über gesteinsarten, behaarte almrauschblätter und sichelwuchs. es war endlich einmal ausreichend zeit beim berggehn nach herzenslust zu fotografieren und wir fanden die muße uns einfach so eine halbe stunde in die sonne zu setzten und den steinböcken beim grasen zuzusehn.


wir genossen eine traumhafte fernsicht (sahen sogar den dachstein hinterm xeis hervorblitzen), intnsive farben und die freiheit einmal nicht vom drohendem schlechtwetter getrieben zu sein. in der wiese sitzen und die natur in sich aufsaugen - vorratshaltung für die kommenden grauen wintertage...



kurz vor dem gipfel mussten wir durch die überbleibsel einer mächtigen wächte, die sich im heurigen winter an dieser stelle gebildet hatte und im frühjahr bei einer skitour noch gute 10 m hoch war (weiß rene zu brichten).



genächtigt wude im schiestlhaus, das naturtheater bescherte uns einen farbenprächtigen und intensiven sonnenuntergang und gleichzeitig hob sich im osten der vollmond aus kühlen pastelltönen. untermalt wurde das schauspiel vom pfeifen des schneewinds und man konnte die sich ankündigende kalte jahreszeit schon förmlich riechen.
es war nicht nur ein traumhafter tag sondern auch herbstäquinox gepaart mit dem septembervollmond. bei einer guten flasche wein im silbrigen mondlicht hingen wir unseren gedanken nach ehe wir in unsere schlafsäcke im notlager im gastraum krochen (kaum zu glauben wieviele leute unter der woche unterwegs waren).




am nächsten morgen war es schon richtig stürmisch und das wetter begann zuzuziehen. wir machten uns zügig an den abstieg über graf-meran-steig und trawies-sattel zurück zum bodenbauer, wo wir uns nach einem (mittlprächtig guten) häferl kaffee verabschiedeten und total entschleunigt den heimweg antraten.


... baba und bis zum nächsten mal! ms

Samstag, 18. September 2010

Chill & Climb 10 - Sardinien

Wie jedes Jahr ging es auch diesmal Anfang September auf zu einem relaxten Kletterurlaub. Das auserkorene Ziel für 2010 lautete Sardinien.

Nachdem die ersten Startschwierigkeiten( defektes Garagentor)

überwunden waren begann eine lange Fahrt zum bereits bekannten Fährhafen in Livorno. Die Überfahrt dauerte wie zu erwarten lange, war recht ereignislos und wurde nur durch das ein oder andere Nickerchen zumindest ein wenig verkürzt.

Zu Beginn hielten wir uns an der Ostküste auf wo wir vor allem die Gebiete um Cala Gonone besuchten, da hier die Meer und Kletterfelsen in einer solchen Symbiose lebten, dass ein jeder auf seine Kosten kam.

Nachdem wir einen Ruhetag damit verbrachten in (bzw. durch) die Gola di su Gorroppu zu wandern

erweiterten wir unseren Aktionsradius durch ein von uns etwas überladenes Motorboot.

Der Aufstieg auf die Aguilla in Cala Goloritze zog sich wohl, bereitete aber dennoch den meisten von uns einen Spaß und Zufriedenheit auf dem Gipfel zu stehen.

Aufgrund der sich doch etwas in die Länge ziehenden Tour kamen wir viel zu spät  nach einigen Pannen( Anker nicht eingezogen, Schnur in der Schraube und Benzintank leergefahren) in den Hafen – dies sollte uns jedoch nicht daran hindern auch am nächsten Tag noch einen kleinen Bootstrip zu unternehmen. 

Während ein Teil am Strand lag und dort vor dem nahenden Gewitter Zuflucht suchte fanden wir beim DWS in einer kleinen Grotte viel Spaß und ein trockenes Dach überm Kopf.


 

Da ein Teil von uns am Samstag leider bereits die Heimreise antreten musste gaben wir uns in reduzierter Gruppenstärke auf in Richtung Südwestküste.

Die ersten Bekanntschaften mit Basalt erfolgten in einem Tradgebiet auf der vorgelagerte Insel San Pietro. Das Rissklettern machte zwar Spaß und erweiterte das Technikrepertoire von so manchem, leider zeigte sich der Basalt aber doch von seiner brüchigen Seite

Es folgten noch ein paar schöne Klettertage und wunderschöne Strände ehe es schweren Herzens wieder zurück nach Hause ging.

Dienstag, 14. September 2010

bike & hike 'Io - TransAlp





vom o6.o8.Io bis I3.o8.Io ging wieder der mountainbike urlaub über die bühne.
die hauptdarsteller waren junge motivierte biker aus der sektion, auffallend dabei die zusammensetzung der gruppe: obwohl mountainbiken eigenltich ein stark männlich dominierter sport ist, hatten wir eine frauenquote von 50% (und diese 50% hatten's in sich :) !)

geplant und geguided wurde wieder von rene mit GPS, der diesmal die route 'dolomiti superbike', vorgeschlagen im buch TransAlp von ulrich stanciu, wählte.

ein GPS kann ich jedem transalper nur empfehlen -
wir waren auf trails und wegen unterwegs, die man auf keiner karte findet und deren verlauf man nicht einmal erahnen würde - insider schleichwegerl sozusagen. kartenlesende alpencrosser mussten auf den asphaltstraßen die täler hinausrollen und bekamen wahrscheinlich nicht halb soviel von der schönen gegend mit, während wir genüsslich durch bauernhöfe und waldstücke sowie über felder und wiesen radelten.

die stolzen hard facts gleich zu beginn:

die route führte
von kufstein wo wir unsere autos stehen ließen (original bayrischzell) vorbei an kitzbühel in den pinzgau und in die hohen tauern, von dort über den krimmler tauernpass nach südtirol weiter ins ahrntal und über bruneck ins pustertal. vom pustertal aus nach süden weiter durch die dolomiten über cortina und an den cinque torri vorbei nach alleghe. schließlich nach westen ins etschtal wo auer das routenziel markiert. wir radelten noch auf die gegenüberliegende talseite nach tramin und genossen einen gemütlichen abend in dem reizenden ort bevor wir mit dem zug von auer wieder retour nach kufstein fuhren.

statistik:
  • gefahrene gesamtkilometer: 394.88 km
  • gefahrenehöhenmeter bergauf: Io 62o hm
  • gefahrene höhenmeter bergab: ca. II ooo hm
  • fahrzeit gesamt: 36 h 54 min
  • davon schieben / tragen: ca 5 h
  • höchster punkt: krimmler tauernpass (2634 m)
  • traumhafteste abfahrt: Iooo hm trail vom monte fertazza nach alleghe
  • sturz-count: 5 (aber nix passiert ;) )
  • beste und tollste unterkunft: käserei baumgartenalm (A-5733 bramberg)
  • teuerste unterkunft: hotel argentina *** (cortina): 75 € hp
  • niedrigste temperatur und miesestes wetter: 6°C + regen + wind am pengelstein (nähe hahnenkamm)
  • beliebtester drogerieartikel: sixtufit popocreme
  • nützlichstes kleidungsstück: regenjacke

tag o:
da man beim biken ohnehin sein ganzes leben für eine woche in einem 30l rucksack transportieren muss, reist man wenigstens mit kleinem gepäck. wir verstauten 6 personen samt bikes und gepäck in nur 2 autos und fuhren nach kufstein wo wir bei heidi übernachten konnten und auch die autos für die kommende woche parken durften.

tag I:
75.32 km / 29oI hm / o8:Io:5o h / Ø 9.2 km/h
kufstein - schwoich - söll - hochbrixen - bixen im thale - kirchberg - fleckalm - ehrenbachhöhe - pengelstein - rettenbachalm - stangenjoch - baumgartenalm

schon fast typisch für diesen sommer regnete es bei der abfahrt. doch wir waren optimistisch, laut wetterbericht sollte es ja schon bald schöner werden. dass der wetterbericht sich allerdings um gut einen halbtag geirrt hatte, wussten wir zu diesem zeitpunkt noch nicht. wirklich schöner wurde es nämlich erst am abend. also strampelten wir den ganzen tag mit dem ungewohnt schweren rucksack ohne dafür mit dem panorama des wilden kaisers belohnt zu werden. ich musste mir manchmal vorsagen: 'du machst das freiwillig, du bist im urlaub!', denn die unfreundlichen wetter-bedingungen stimmten so gar nicht mit dem bild der transalp überein, das ich mir voller vorfreude vor meinem geistigen auge schon zusammengezimmert hatte. dafür aber erwartete uns der wirt der baumgarten alm am abnd schon vor der hütte mit einem schnaps und beim anblick der gemütlichen käserei von innen war unsere gute laune schlagartig wieder hergestellt. habt ihr eigentlich schon einmal in einer hütte übernachtet, wo der wirt am abend ins tal fährt, euch zeigt wo ihr den schlüssel verstecken sollt und zum thema abrechnen nur sagt: "legts ma anfoch so vü ins ladl wie's mants." und hat es in dieser hütte auch eine schatzkammer gegeben mit unmengen an göttlichem bergkäse?











tag 2:
45.55 km / IIo4 hm / o3:29:52 h / Ø I3.o km/h
baumgartenalm - bramberg - neukirchen am großvenediger - krimml - krimmler tauernhaus

den zweiten tag gingen wir wesentlich gemütlicher an. erstens hat die monster-etappe des vortags ihre spuren hintelassen und zweitens war die hütte so gemütlich, da musste das ausgiebige frühstück einfach sein. der verspätete start am morgen war dann aber auch mit ein grund, warum wir nur bis zum Krimmler Tauernhaus fuhren und nicht wie geplant über den Pass auch noch drüber.

da es sonntag war und dementsprechende massen an touristen bei den krimmler wasserfällen waren, beäugten wir diese nur aus der ferne und machten uns gleich an die auffahrt in das hochtal der krimmler ache. aber auch dort waren für unseren geschmack viel zu viele leute unterwegs. es gibt nämlich taxi-busse, die menschen mit kinderwägen und fahrrädern die rund 600 hm nach oben karren, damit sie dann ihm hochtal an den romantischen ufern der krimmler ache dem die einsamkeit suchenden biker vors vorderrad springen können. das war das allererste mal, dass ich mir gedacht hab, ich hätte gern eine klingel auf meinem bike. und wenn das sportgeschäft in bruneck dann nicht nur so häßliche modelle gehabt hätte, hätte ich mir auch eine gekauft. aber das ist eine andere geschichte - zurück zur verkürzten zweiten etappe!

wir waren also I. in zeitverzug und haben 2. die distanzen im tal (die wir ja dank gps im zickzack genommen haben) unterschätzt. und dann waren wir natürlich müde und als wir beim tauernhaus waren, war's schon nach mittag. und wir vermuteten, der pass würde je 2 h zum rauf und runtertragen bedeuten, die zeit zur tragepassage hin und die zeit im ahrntal für quartiersuche noch nicht miteingerechnet. nach langem hin und her wurde die gruppe kurzerhand vom alpha-tierchen over'ruled' und wir blieben über nacht. matthias mit seinen everlasting oberschenkel-akkus machte sich noch auf den weg in den talschluss und genoss dort den ausblick auf den gletscherabbruch des krimmlerkees. wir anderen beschäftigten uns mit spazieren gehn, kaffee trinken, schlafen und dem lauschen der noch jungen lebensgeschichte der schwangeren wirts-tochter. glück im unglück: am abend zog das wetter genau über dem pass wieder zu und es schüttete was die wolken nur auslassen konnten. in dieses sauwetter wären wir genau reingekommen.

tag 3:
75.26 km / I43o hm / o6:46:I8 h / Ø I2.5 km/h
krimmler tauernhaus - krimmler tauernpass - ahrntal - sand in taufers - bruneck - olang

der nächste morgen präsentierte sich strahlend blau und wir starteten ganz brav um o7:ooh früh richtung tauernpass. nicht nur weil wir aus unseren fehlern lernen, sondern weil im tauernhaus auch andere (viele andere) biker waren wo wir vermuteten, dass das ziel das selbe war und wir wollten natürlich nicht mitten in einem almauftrieb enden. es waren dann aber doch nicht so viele. beim tauernhaus treffen sich nämlich 2 transalp routen und die dolomiti superbike wie wir sie fuhren schien die weniger beliebte
zu sein. bei herrlicher fernsicht hievten wir unsere räder diesen geschichtsträchtigen saumpfad nach oben. bei der störrigkeit, die ein bike an den tag legen kann wenn man es durch verblocktes gelände schieben möchte, erklärt sich das synonym drahtesel von allein. ich entschied mich dann bald für das meiner meinung nach geringere übel und trug mein rad die letzten 300 hm wie ein verlorenes schaf auf meinem rücken.und dann kam die große überraschung und belohnung:
der weg nach unten ins ahrntal ist im buch wegen breiter wasserrillen als
unfahrbar beschrieben. tatsächlich aber ist der weg fast wie mit großen steinen gepflastert und wenn man vorder und hinterreifen brav über die bis 40 cm breiten spalten 'hob' und dann noch in den schmalen kehren das gleichgewicht behielt, stand einem ungetrübten fahrspass nichts mehr im weg. trotzdem - zwei meiner stürze passierten hier: der vorderreifen hatte sich verkeilt und *plumps* schon bin ich in zeitlupe wie ein sack kartoffeln vom plötzlich stehen gebliebenen bike gepurzelt. nichts desto trotz: ein aboslutes highlight der gsamten tour!


tag 4:
6I.5 km / I5oo hm / o5:38:2I h / Ø Io.9 km/h
olang - plätzwiese - passo cimabanche - cortina d'ampezzo - pocol

kaum am eingang der dolomiten, waren wir auch schon mittendrin. die plätzwiese schien ein ähnlich beliebts ausflugsziel zu sein wie unser schöckel. und mittlerweile hatten wir auch begriffen was 'feragosta' für südtirol und die dolomiten bedeutet: halb italien zwängt sich auf die biertische vor den hütten und genießt die frische bergluft. und die ansässigen tourismusbetriebe stellen sich preislich darauf natürlich ein ;) das bekamen wir am abend in pocol zu spüren. wir dachten - endlich einmal etwas früher dran mit der quartiersuche - wir sind schlau und sparen uns fuer den nächsten tag 300 hm und fahren sie noch am selben tag hinauf nach pocol, einem ort oberhalb von cortina. an der bergstraße gab's genau ein hotel, den preis hatten wir zuvor am telefon falsch verstanden und im prinzip kosteten uns diese paar hm dann knappe 40 euro mehr ;) shit happens. trotzdem - es waren mords anstrengende 300 hm und wir waren alle froh, dass wir sie am nächsten tag schon hinter uns hatten. der versprach nämlich ohnehin schon mühsam zu werden.

und wenn man wirklich müde ist nach einem anstrengenden tag inmitten imposanter bergkulisse (die es einem wirklich verdammt schwer macht, beim biken auf den weg zu schaun!), dann ist einem so ziemlich jedes bett zum schlafen recht.

die temperaturen hatten sich mittlerweile wieder auf 'sommer-urlaub' eingependelt und das einzige gewitter des tages das uns erwischte, haben wir auf der plätzwiese bei kaffee und torte abgewartet. aber auch das noch so schöne panorama und die noch so abwechslungsreiche landschaft konnte mich nicht darüber hinweg täuschen, dass ich jetz schon den 4. tag am rad saß. schön langsam entwickelten meine beine einen eigenen willen, wollten nicht mehr so ganz in der frequenz und kräftigkeit treten wie ich wollte und ich hatte den eindruck als würde ich immer langsamer werden. im nachhinein betrachtet glaube ich aber, dass man mit der zeit einfach beginnt, sich selbst etwas verzerrt wahrzunehmen.

tag 5:
39.9 km / I7oo hm / o4:59:35 h / Ø 7.8 km/h
pocol - rifugio cinque torri - rifugio averau - rifugio fedare - selva die cadore - pescul - monte fertazza - coi - alleghe

von pocol aus ging es zuerst gemütlich und dann bald ordentlich steil hinauf zu den cinque torri. wir waren wieder früh aufgebrochen weil wir wussten, es wartete je ein ordentlicher anstieg am vormittag und am nachmittag auf uns. aber dank der fleißaufgabe am vortag schon etwas entschärft. bei der auffahrt zum rifugio cinque torri überholten uns auf dieser schmalen, steilen straße auffallend viele pkws - alles kletterer wie sich später herausstellte. vom rifugio aus ging es auf einer steilen und für meine müden beine unfahrbaren schotterstraße noch gute 250 hm weiter hinauf zum rifugio averau auf ca 24oo hm. oben angekommen erwartete uns eine baustelle für die neue bergstation des sesselliftes und wieder unzählige italiener die mit eben diesem 'aufgestiegen' waren.

vom rifugio averau bis selva di cadore konnten wir die ersten traum-trails des tages bei traum-bedingungen fahren. danach gings wieder nach oben auf den monte fertazza mit einem traumblick auf den monte cristallo und nach unten auf den see von alleghe. auch hier waren an so einem traum-tag wieder alle lifte in betrieb. das muss soetwas wie eine krankheit sein in den dolomiten. und die italiener haben sich ihrerseits sicher gedacht, die kranken sind wir, wie wir da mit unseren rucksäcken und hochroten köpfen hinaufstrampeln, wo es doch so bequeme sessellifte gibt. jedenfalls erwartete uns am fertazza das zweite große highlight unserer tour: Iooo hm trail abfahrt direkt bis alleghe. der trail führte über almboden, wiesen, durch wald, verlassene und nicht verlassene bauernhöfe, erdigen sowie steinigen untergrund und konnte von steil bis gemütlich abwechselnd alles bieten. wahrscheinlich wegen meiner müdigkeit und der daraus folgenden unkonzentriertheit (bergabfahren ist auch anstrengend!) habe ich dort das 3. mal unfreiwillig die erde geküsst. clip pedale können ganz schön fies sein, wenn man nicht rechtzeitig rauskommt und sich der schwerpunkt überm rad anstatt zum hang hin vom hang weg nach unten in die latschen verlagert ...


tag 6:
Ioo.86 km / I985 hm / o7:48:5I h / Ø I2.8 km/h
alleghe - forcella san tomaso - feder - valt - passo san pellegrino - predazzo - molina - san lugano - auer - tramin

von unserer letzten etappe gibt es fast keine fotos, denn der wettergott hatte uns nur innerhalb der dolomiten lieb. schon am morgen hingen die wolken tief und den ersten anstieg fuhren wir bereits bei strömendem regen. am passo san pellegrino schüttete es so heftig, dass wir schon laut überlegungen anstellten wo wir eventuell busse od bahnverbindungen nach tramin finden könnten. auf die trails vom pass nach unten mussten wir verzichten, wir zogen alles an was wir hatten und nahmen die straße nach unten. wieder ca Iooo hm abfahrt - aber diesmal peitschte es uns das wasser ins gesicht und finger und zehen mutierten in kürzester zeit zu eiszapfen. wir beschlossen uns den allerletzten pass zu schenken und stattdessen auf direktem weg aus dem tal richtung auer zu fahren. das wetter besserte sich soweit, dass die nassen sachen am rucksack einigermassen trocken wurden. doch auf den letzten 2o km und 2oo hm schüttete es noch einmal aus vollen kübeln. aber ineressant, was das wissen kurz vor dem ziel zu sein und die aussicht auf sauberes trockenes gewand ausmachen können: uns war der regen powidl. hose nass? schuhe nass? wen kümmerts, wird am nächsten tag sowieso nicht mehr gebraucht.

in tramin mussten wir uns dank silvana nicht mehr auf quartiersuche begeben. und dank silvana, die mit dem auto nachgekommen war, hatten wir nach dem duschen auch frische 'normale' sachen zum anziehn. und dank silvana's gepäcktransport hatte ich auch endlich wieder richtiges haarshampoo, conditioner, bürste, bodylotion, make-up, ... :)

wir genossen den abend bei wunderbaren speckknödelsuppen, hirtenmakkaroni, grappa, weissen trüffeln und wein in einem südtiroler heurigen und machten uns am nächsten morgen auf die odyssee mit rad+bahn zurück nach kufstein.

hinter uns lag eine anstrengende und tolle woche, vollgepackt mit neuen eindrücken (seelischen wie physikalischen zb am allerwärtesten) ganz ohne gröbere pannen, verletzungen oder verirrungen. nur zufriedene gesichter, vor allem die der transalp-greenhorns, die tour geschafft zu haben.

danke an rene fürs organisieren, danke an silvana für den luxusgütertransport und unterkunftsorganisation! und natürlich auch danke an die gruppe für zusammenhalt und verständnis trotz unterschiedlicher konditionsniveaus :)

baba und bis zum nächsten mal! ms