23.Juli 2013
Zum ersten Mal erfahre ich vom AV-Klettertrip „Frankenstein“ und nach reichlicher
Nutzung der Bedenkzeit sitze ich dann am 24.Juli
im Auto mit Harry R. und Johannes. Schon ungeduldig warten wir
auf die Abfahrt, aber der Grund der Verzögerung ist ein durchaus weiblicher……….
Ausgedehnte
Schuheinkäufe unserer letzten Mitfahrerin Silvia, die das Quartett komplettierte.
Letzte Arbeitserlebnisse in der Firma Humanic
eruptierten noch aus ihr heraus, bevor mit zunehmender Annäherung an das Ziel diese
verbalen Ergüsse zugunsten steigender Begeisterung verebbten…..
Parallel rollten auch noch andere Autos dem
selben Ziel entgegen….
Christian,
Elina, Sandra, Lukas, Peter, Ralf, Roland, Patrik, Isi, Cheforganisator Timon
und Sarah mit Nachwüchschen Luisa vervollständigten
die Runde.
Überaus freundlich war der Empfang von Chefin Martha am Campingplatz und ihre
mütterlich-ordnungsliebende Libido sollte sich noch einmal auf uns fokussieren.
Haben es doch zwei von uns (Lukas und Peter) tatsächlich gewagt, ihr Zelt in
multikulturell-völkerverbindender Weise innerhalb des Reservates einer anderen
Gruppe aufzustellen um damit vielleicht noch das Kriegsbeil auszugraben!?!!
Bevor es jedoch dazu kommen konnte, wurden sie
von Häuptling Martha rückbeordert….
(außerdem sollte Lukas für dieses Vergehen später im Rahmen einer Tischtennispartie
mit dem Autor dieser Zeilen gnadenlos abgestraft werden!)
25.Juli 2013
Gebietsexperte Timon hatte den klassischen Weißenstein
auserwählt, um unsere felshungrigen Finger zu füttern.
„Anschmiegsame“ Griffe bildeten das Menü für
selbige.
Und schnell wurde uns klar, dass in Anbetracht
der spärlichen Hakendichte die übliche Grundausstattung bestehend aus
Karabiner
15 Expressschlingen
und Kletterführer
ortsüblicherweise optimierend durch folgende
Ausrüstung ersetzt werden kann:
1 Teleskopstange
4 Expressschlingen
und ein Gebetsbuch.
Wies wirklich geht, hat uns ein Engländer in
Flip-Flops gezeigt. Mit dreimetriger Teleskopstange, einer etwa 2,5 metrigen
Streckweite und eineinhalbmetriger Anstiegshöhe kann man den ersten Haken in 7
Metern Höhe locker und flockig einhängen!
Schnell wurde uns klar, dass die große Anzahl
der Kletterer und die überaus milden Temperaturen es auch mal zuließen im
Schatten zu Klettern und so machten sich Silvia,
Harry, Johannes und ich auf, um einen Tipp eines Locals aufzusuchen.
Hartenstein! Malerisch und kühl im Wald gelegen hat er sofort unser Herz erobert.
Und in Anbetracht der Hakenabstände erscheint es als überaus praktisch, dass
der Friedhof nur zwei Gehminuten entfernt ist und somit sich die
Überführungskosten in Grenzen halten dürften.
Lange Routen flankierten schon den
Eingangsbereich und das wunderbar flache Einstiegsgelände bildete eine
malerische Nuance. Wir konnten nicht anders: Sofort schmiegten sich unsere
Finger an den Fels und langsam stellte sich ein gewisser Gewöhnungseffekt an
die spärliche Sicherheitsausstattung ein.
26.Juli 2013
Frisch gestärkt durch das hervorragende
Abendessen und durch das nahrhafte Frühstück gings dann ran an die Zimmerbergwände. Anfangs ein bisschen
zäh; denn sie weigerten sich beharrlich, dort zu sein, wo wir sie vermuteten.
Somit kamen wir dann in den Genuss, die
fränkische Waldflora ein wenig ausgiebiger kennen zu lernen oder um in Raumschiff
Enterprice Terminologie zu sprechen….
Wir drangen in Gebiete vor, die noch nie ein
Mensch zuvor gesehen hat….
(Übertreibung: Anmerkung des Verfassers)
Schließlich gelang es dann doch, die
Wandflucht ausfindig zu machen. Die anfängliche Orientierung an der Wand wurde
nur durch einen grellen Schrei von Silvia
unterbrochen, der Todesgefahr signalisierte; und die war tatsächlich vorhanden!
Ein Frosch querte nämlich den Fußweg
ausgerechnet vor ihr! Der arme Kerl konnte ihrerseits nur wenig
Kussbereitschaft erwarten. Nun heimsten wir allerdings die Siegprämie im
Versteckspiel gegen den Fels ausgiebigst ein. Mächtige Felsmassive
demonstrierten Erhabenheit und Stärke und wieder einmal Wehrhaftigkeit gegen
allzu viele Versuche, Sicherungspunkte zu setzen.
Auf uns wirkten die beeindruckenden Felsen
jedoch hochgradig einladend und den naturnahen Routen wurde die Ehre zu Teil,
von uns bestiegen zu werden.
27.Juli 2013
Vollkommen unproblematisch gestaltete sich
dann das Auffinden unseres nächsten Gebietes: Leupoldstein!
Diese Felsformation verfügt sogar über eine
eigene Kennmelodie: https://www.youtube.com/watch?v=pgd0zCmpMCQ
Untermauert wird dies durch die äußerst stilvollen Gedenksteine, die
den Eingangsbereich zieren…
Doch davon ließen wir uns noch lange nicht
abschrecken, wie zahlreiche weitere Kletterer auch.
Dabei fiel an der Wand von einer weiblichen
Teilnehmerin folgender Satz:
„I tua gearn spreizen!“?!?!?!
Dies soll jedoch keineswegs missverständlich
interpretiert werden.
Unseren Mädels hat es nämlich insbesondere
eine Verschneidungsroute angetan. Die untere Bildfolge zeigt die grazilen
Bewegungen von Elina mit verbaler
Begleitung im Untertitel!
"Take me" |
"Take me tight" |
„Take me tight at the top“
(Zensur!!!!)
|
Wie dem auch sei, langsam wurden auch unsere
Akkus immer leerer und der folgende Tag der Abreise kam unseren muskulären
Zuständen zupass.
Doch vorher ging es noch zum Abschluss.
27.Juli 2013
Einleitender weise sei noch ein Zwischenfall
dokumentiert. Es handelt sich dabei um folgendes Feature der Firma VW.
Damit nicht irgendwelche herumstreunenden Banden
sich an einem VW-Passat verdingen können, riegelt sich das Fahrzeug bei
angestecktem Schlüssel automatisch ab.
Für den Besitzer Christian scheint das allerdings kein schwerwiegendes Hindernis zu
sein, wie folgendes Bild eindrucksvoll dokumentiert. Nach ca. 2 Minuten war die
Unannehmlichkeit beseitigt.
Klärende
Anmerkungen
1.) Von
der Firma VW sind bislang keine Gelder für das Improvement-Assisting
eingelangt.
2.) Ob
sich im Stammbaum von Christian polnische Vorfahren wiederfinden konnte bislang
weder bestätigt noch dementiert werden.
"Wojciech! Weißt du die Code von de Passat?" |
Nun zur abschließenden Kletterei!
Schwarzbrennerei
Bei der Anfahrt zeigte sich, dass das NAVI von
Roland durchaus über kreative Ideen verfügte, um uns die fränkische Landschaft
in sehr naturnaher Art und Weise näher zu bringen. Schließlich erreichten wir
dann doch den Parkplatz und mobilisierten die letzten Reserven um an der Wand
persönliche Rekorde zu brechen.
Der Fels war von ausgezeichneter Konsistenz
und die Routen waren hervorragend abgesichert. Der so gewonnene Spaßfaktor
machte es uns umso schwerer, die Heimreise anzutreten.
Günther
Zum Schluss noch ein paar Bildimpressionen
Bärenkräfte |
First moves |
Die Tafel |
Wenn Wege sich kreuzen |
Die Landschaft |
Lunch Time at Weißenstein |
Prosit |