Mittwoch, 10. August 2016

climb on ´I6

Alles eine Frage der Sichtweise

Er macht alles so wunderbar saftig grün. Man spart sich den Sonnenbrand. Und außerdem lernt
man so kuriose Spiele wie Wikinger-Twister und bislang unbekannte Klettergärten im sonnigen
Süden kennen. So ein Regen hat eigentlich viel Positives, wie wir bei climb on ´I6 von 15. bis
17. Juli gelernt haben. Ein kleiner Einblick in das Kletterwochenende für „fortgeschrittene Anfänger“.

 
Es regnet. War eigentlich zu erwarten. Naja, was soll’s. Ist ja nicht weit rauf zur Hofpürglhütte.
Außerdem sind wir ja nicht aus Zucker und es gibt ja so geniale Erfindungen wie Regenjacken und
dicke Pullis. Wenn man zu wenig davon mithat: Wer nicht hören (bzw. das letzte Mail der Kursleiter
vor der Abfahrt lesen) will, muss fühlen. Aber so schlimm ist es dann ja doch nicht. Außerdem hat
die Hofpürglhütte einen Indoor-Kletterraum, der sich auch zum Trainieren von "fortgeschrittenen
Anfängern" bestens eignet - von der Klettertechnik über das Umbinden, Mast- und Halbmastwurf und
selbständiges Abseilen bis hin zum Prusikknoten wird am Freitag und Samstag das volle Programm
indoor absolviert. Unter fachkundiger Anleitung von Michi und Lisa, die übrigens beide eine
sagenhafte Geduld mit uns haben, immerhin sind wir ja noch (mehr oder weniger) Anfänger.

Fachkundig dann auch die Anleitung zum abendlichen Teambuilding inkl. Koordinationstraining mit
ausgefeilten Dehnungspositionen namens Wikinger-Twister. Sorry lieber Leser, aber eine Erklärung
in schriftlicher Form ist nahezu unmöglich. Wir erläutern euch das Ganze aber gern in Form von
Fotos bzw. „mit Händen und Füßen“.


Aber zurück zum eigentlichen Kursinhalt: dem Klettern. Der Wettergott erlaubt leider nur einen
Teil von uns einen kurzen Aufstieg am Fels. Nach einer knappen Stunde hatte er irgendwie keine
Lust mehr, uns beim Klettern zuzuschauen. Na gut, dann eben wieder in die Hütte. Und mal
überlegen … Bzw. feststellen, dass eigentlich sehr viele Kärntner unter uns sind. Wie ist eigentlich
das Wetter in Kärnten? Sonnenschein? Tatsächlich? Kaum zu glauben, bei dem Gemisch aus Sturm
und Regen (und den ziemlich kühlen Temperaturen im Schlafgemach) in Filzmoos. Aber da probieren
über studieren geht, steuern wir am Sonntag in der Früh Arnoldstein an. Nach einem gemütlichen
Frühstück im Park mit superleckerem frisch gemahlenem und gekochten Kaffee von Michi (großes
Danke) geht es also zu den Routen, um zu testen, ob sich das Trockentraining von Freitag und
Samstag am Fels gut umsetzen lässt. Und siehe da: Es läuft hervorragend. Das Sturztraining
erfordert (zumindest den meisten von uns) zwar schon etwas Überwindung ab, wird aber dennoch
erfolgreich absolviert. Und auch in Sachen Klettertechnik haben viele von uns Erfolgserlebnisse – ob
es an den professionellen Instruktionen der Kursleiter, dem Trockentraining vom Vortag,
Naturtalent, oder der etwas „übertrieben schwierigen“ Bewertung der Kletterrouten lag, sei
dahingestellt. Man freut sich als Anfänger halt einfach, wenn ein 6er im Vorstieg hinhaut. So genau
muss man das ja gar nicht hinterfragen. ;-)
Die Stunden vergehen in Arnoldstein wie im Flug und das erste Auto macht sich gegen 17 Uhr auf
den Retourweg nach Graz. Der harte Kern klettert noch fleißig weiter und gönnt sich dann noch eine
Pizza am Faaker See. Pünktlich vor Mitternacht trudelt man in Graz ein. Fazit: Ein supergemütliches
Wochenende, das auch wesentlich zur Verbesserung der Klettertechnik beigetragen hat bzw.
einfach ein deutlich sichereres Gefühl am Fels beschert hat. Ein großes Dankeschön an Lisa und
Michi nochmals für ihre Zeit, ihre vielen hilfreichen Tipps und ihre Geduld. Und die eine oder
andere Showeinlage. ;-)
Ein großes Dankeschön an Lisa und Michi!
Danke auch an Elisabeth und Martin!

Dienstag, 31. Mai 2016

aufsatteln '16 ‒ das mtb-wochenende


Das verlängerte Wochenende wurde für die Premiere des Formats aufsatteln '16 genutzt und fand in der frühlingshaft erblühenden Ramsau statt.


Frei nach dem Motto „Man(n) kann sich Alles schön reden“ stellten die Teilnehmer mit einem Schmunzeln auf den Lippen ziemlich zeitgleich fest, dass jeder die Tourenausschreibung für sich selbst passend interpretiert hatte: der Eine erwartete sich stundenlanges Höhenmeter-treten auf Forststraßen dafür aber technisch einfache Abfahrten. Der Andere war auf Aufstiege auch mit der eventuellen Zuhilfenahme diverser Unterstützungen, dafür aber komplizierte Abfahrten fokussiert. Und der Nächste war hauptsächlich auf Kulinarik, Entspannung und Panoramen fixiert.


Durch die relativ kleine Gruppengröße war die Experimentierfreudigkeit bei der Streckenplanung groß (vielleicht etwas zu groß?). Herausgekommen ist somit schlussendlich eine explosive Mischung: stundenlanges Höhenmeter-treten und teils langen Tragepassagen hinauf, gefolgt von komplizierten Abfahrten mit wiederum teils langen Tragepassagen herunter. Dafür aber stets begleitet von vorzüglicher steirischer Küche und tollen Panoramen!


Donnerstag wurde zum Einradeln genutzt: Wir folgten Großteils der geplanten Route entlang der Dachsteinsüdwand und fanden nach Filzmoos hervorragende Flow-Trails. Wir belohnten unsere Leistung (40km, 1400Hm) mit Suppen, Kaffee und Kuchen.

Angeheizt durch den großen Erfolg des Vortags erweiterten wir die ursprüngliche Planung für Freitag mit „hier finden wir schon einen Weg“ und „da wird’s scho irgendwie gehen“. Läppische 9:50Std später (davon wurden unsere Bikes rd. 3,5Std geschont…und somit getragen) kamen wir ohne Einkehr gemacht zu haben nach rd. 46km und 1900Hm wieder in der Unterkunft an. Auf dieser Tour musste Chris von Focusguide (www.focusguide.at) alle Register ziehen, um sich selbst und auch die Gruppe zu motivieren und auch zu fokussieren. Ohne Umschweife ging es in die Pizzeria: als Vorspeise aßen wir eine Pizza, Salat und Suppe; der Hauptgang bestand aus Nudeln.


Am Samstag stand ein Regenerationstag an und wir nutzten ihn durch eine kürzere Ausfahrt auf den „Rittisberg“. Hervorragend gestärkt und in der Sonne diverse Powernaps abhaltend wurden an diesem Tag lediglich 1200kcal bei 26km und 850Hm verbrannt. Dafür konnte der Abend mit dem Champions-League-Finale und wiederum gutem Essen ausklingen.


Sonntags wollten wir nichts mehr riskieren: für Mountainbikes eher artfremd nutzten wir Asphalt und Forststraßen zu den Giglachseen. Der Vortrieb auf den wirklich sehr steilen Straßen wurde nur durch die bewirtete Ursprungalm und deren Würstelsuppen gebremst, ehe wir auf Schneefelder stießen. Die rasante Abfahrt wurde für frisch aus dem Bergbach gefischte Forellen unterbrochen.


Somit kamen alle Teilnehmer auf ihre Kosten und die Gruppe war sich am Ende einig: Es war ein tolles, wenn auch herausforderndes Wochenende und hätte nicht besser organisiert sein können.






Donnerstag, 10. März 2016

Höliskiing 2016 ‒ die Skitour durch die Frauenmauerhöhle



Da die Probetour durch die Frauenmauerhöhle im Vorjahr offensichtlich ein Wahnsinnserfolg gewesen und auch wirklich niemand (!) durch Stolpern oder Ähnliches zu Schaden gekommen war, stand dieses Jahr zum ersten Mal offiziell Höliskiing auf dem Programm der Akademischen Sektion des AV Graz! Heliskiing ist sowas von gestern...

…nachdem bei der Vorbesprechung noch die Details besprochen worden waren (unter anderem, dass der Bericht am besten von der Person verfasst wird, die das sonnigste Gemüt hat und beim Aufstieg am wenigsten flucht), stand einem abenteuerlichen Ausflug nichts mehr im Wege.

Die Sonne lachte uns entgegen, während wir durch glitzernden Schnee gen Frauenmauerhöhle aufstiegen. Ein erster Härtetest bot sich gleich zu Beginn: Es galt, einen Holzzaun mit angeschnallten Schiern zu überqueren. Allerlei akrobatische Kunststücke wurden aufgeführt, während die mit mehr Intelligenz Gesegneten einfach außen um den Zaun herumgingen.


Beim Eingang der Höhle angelangt, galt es dann die Schier fachgerecht am Rucksack zu befestigen und ehe wir uns versehen hatten, umschloss uns das Dunkel des Berginneren und wir stießen immer weiter vor in die Welt der Zwerge, Trolle und Berggeister. In vollkommener Dunkelheit konnten wir schließlich beim Lauschen einer Sage auf den Spuren der Geschichte rund um die Höhle wandeln.


Alsdann machten wir uns Richtung Ausgang auf, wo ein guter Geist eine Flasche nicht näher bestimmbaren, jedoch definitiv alkoholischen Inhaltes hinterlassen hatte. Da der AV fast ausschließlich aus harten Typen besteht, wurde sogleich eine Kostprobe vorgenommen, die allerdings nicht gerade Begeisterungsstürme auslöste.

 

Nachdem auch das erledigt war, stürzten sich ein besonders motivierter Tourengeher und eine besonders motivierte Tourengeherin den Hang hinunter, worauf sich unser Splitboarder entschied, es ihnen gleichzutun. Der Rest der Gruppe querte gemütlich den Hang, um sich dann ein Gipfelschnäpschen zu gönnen und allenfalls die Schi zu wachsen. Es folgten weitere akrobatische Einlagen in Form von Saltos, bevor es an die Abfahrt ging.


Diese war dann traumhaft ‒ auch wenn es der akrobatischen Einlagen offensichtlich noch nicht genug war und der eine oder andere noch eine Draufgabe bot. Besonders in Erinnerung ist mir da der durchaus eindrucksvolle Versuch unseres Tiroler Schlagerstars, über eine kleine Fichte zu springen, was in einem unbeabsichtigten Salto endete.


Wie es der Brauch verlangt, ließen wir den Tag dann noch gemeinsam ausklingen ‒ bei Wirten, die tatsächlich so dreist waren und ungleich große Schnitzel servierten. Mir fehlen an dieser Stelle die Worte…