Zum Jahreswechseln sollte noch eine feine Jahresabschlusstour gestartet werden, um das schöne, abwechslungsreiche und spannende Bergsportjahr 2010 würdig zu verabschieden. Und wir hatten Glück: Sonnenschein, windstille, Pulverschnee und ein unverspurter Gletscher versprachen einen perfekten Tag am Berg.
Die ersten Schritte unserer Tour auf dem Weg zum Einstieg auf den Hohen Dachstein
Wir nahmen ganz in der Früh die Dachstein Gondel um am Hunerkogel unsere Ski-Tour zu starten. Sonnenschein, kaum Leute und gute Bedingungen für eine Kletterei auf den Hohen Dachstein schaffte bei uns eine sehr entspannte und fröhliche Stimmung.
Ein kurzes Schneefeld in einer kleinen Rinne kurz unterhalb des Gipfelkreuzes am Hohen Dachstein
Wie nicht anders zu erwarten war das Gipfelkreuz dick mit Schnee behangen - Erinnerungen an das erst kurz zurückliegende Weihnachtsfest mit einem festlich geschmückten Christbaum sind sehr rasch aufgekommen. Und unter diesem „Gipfel-Christbaum“ lag als Geschenk der unverspurte Hallstätter Gletscher im Sonnenlicht vor uns. Ein schöneres Geschenk gibt‘s für uns einfach nicht!
Das erste Etappenziel ist erreicht - Hoher Dachstein (2993 m)
Der Westgrat-Klettersteige war noch unverspurt, doch die Stahlseile konnten problemlos aus dem Schnee gelöst werden. Das schöne Wetter und vor allem der Blick auf die geschlossene Wolkendecke im Tal hatten uns ein sehr gemütliches Tempo aufgezwungen - es gab keinen Grund zur Eile und der tolle Tag wollte ausgenutzt werden. Die Stimmung war sehr entspannt und alle grinsten vor sich hin als wir durch den Kniehochen Schnee am Dachsten Westgrat zum Großen Gosaugletscher abstiegen.
Abstieg vom Hohen Dachstein via Westgrat
Pulver ohne Ende und keine einzige Spur am gesamten Großen Gosaugletscher
Nachdem wir die einzigen Spuren im Großen Gosaugletscher gezogen hatten, war es Zeit für eine gemütliche Jausenpause. Im Sonnenschein, inmitten der beeindruckender Kulisse der umgrenzenden Felswände, liessen wir uns entspannt mitten im Hang in den Schnee fallen und liessen unsere traumhafte Abfahrt Revue passieren.
Ebenso entspannt wurde auch der anstehende Wiederaufstieg und die Überschreitung der Steiner Scharte in Angriff genommen. Wir waren bewusst langsam unterwegs um die bezaubernde Winterlandschaft ausreichend geniessen zu können. Auch hier durften wir die ersten Spuren setzen und waren erleichtert als wir merkten, dass die Schneesituation eine gefahrlose Kletterei durch die Steiner Scharte ermöglichte.
Querung in der Steiner Scharte
Zurück auf dem Hallstätter Gletscher genossen wir noch eine kleine, steile und zu unserer Freude noch unverspurte Rinne und einige Höhenmeter am Hallstätter Gletscher. Bewusst hatten wir beim Aufstieg zum Stollen wieder ein gemütliches Tempo angesetzt und kamen so in die einsetzende Dämmerung, als wir durch den Stollen in Richtung Edelgrießkar stiegen.
Dort erwartete uns noch ein atemberaubender Ausblick ins wolkenverhangene Tal bevor wir die letzten Tiefschneeschwünge zur Talstation der Dachstein Gondel zogen.
Abendstimmung entlang der Südwand
Erschöpft, aber überglücklich über den gelungen Abschluss des Bergsportjahres 2010 wurde das nächst gelegene Gasthaus aufgesucht ...
Fazit: Der letzte Tag am Berg im Jahr 2010, den wir ordentlich genutzt hatten, repräsentierte im Grunde genommen unser gesamtes Bergjahr 2010: schön, abwechslungsreich und spannend!
die Gefährten:
Regina Smejkal, Christian Knoll und Ingo Stefan
die Tour:
Mit der Dachstein Gondel auf den Hunerkogel (2685 m) >> Aufstieg zum Hohen Dachstein (2993 m) >> Abstieg via Westgrat in die Obere Windlucke (2746 m) >> Abfahrt über den Großen Gosaugletscher >> Aufstieg zur Steiner Scharte (2720 m) >> kurze Abfahrt auf dem Hallstätter Gletscher >> Aufstieg zum Stollen beim Hunerkogel >> Abfahrt durch das Edelgrieß bis zur Talstation der Dachstein Gondel (1695 m)
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