Mit gehöriger Verspätung hole ich Silvia ab, jetzt heißt es keine Zeit mehr verlieren. Um 10:00 sollen wir am Treffpunkt sein, das Navi kündigt unser Eintreffen für 09:53 an. Das könnte knapp werden. Die meiste Zeit komme ich gut voran, eine kurze Pause müssen wir dann doch machen. An der Raststation Ausblicke auf beeindruckende Berge. Keine Zeit nachzuschauen welche es sind. Schnell wieder ins Auto, kurz vor der geplanten Autobahnabfahrt dann doch ein Stau. Voraussichtliche Ankunft: 10:05 - pünktlich schaffen wir es nicht mehr. Ein Anruf bei Margit: kein Problem, unser Boot geht erst um 10:45.
Kurz vor Traunkirchen fällt dann das Navi aus. Müssen wir halt so hinfinden. Wo der Parkplatz ungefähr ist habe ich ja nachgeschaut. Und wirklich, ein paar Minuten nach Zehn kommen wir an. Margit und Mani sind schon da, die anderen kommen noch später. Wir sind also trotz allem nicht die letzten! Hier, in Traunkirchen, erwartet uns bereits strahlendes Sommerwetter.
Die Anderen trudeln - nach und nach - alle ein. Ein paar Last-Minute-Absagen hat es jedoch noch gegeben. Wir schnallen die Rucksäcke um, nehmen noch Taschen mit Bade- und Klettersachen mit und recht pünktlich erreichen wir den Hafen. Nach wenigen Minuten kommt auch unser Boot an. Margit handelt einen guten Preis für die Überfahrt aus, wir schaffen es all unser Gepäck wie auch uns an Bord zu verstauen, dann legen wir ab.
Die Überfahrt verläuft gemächlich. Erst zum anderen Ufer, dann an diesem entlang, unter den Wänden des Traunstein zur Anlegestelle beim Gasthaus Hois'n. Wir gehen von Bord und wandern in Richtung Einstieg zum Aufstieg. Kurz davor hat Margit rechtzeitig ihr Auto geparkt. Hier können wir die Bade- und Klettersachen für den nächsten Tag verstauen.
Dann geht es los. Erst noch fast gemütlich durch den Wald, dann immer steiler durchs felsige Gelände. Die Aussicht wird immer grandioser, der See immer kleiner, die Sonne brennt herab und wir freuen uns über jedes schattige Fleckerl.
Auf halber Höhe bietet der Dachsteinblick eine gute Gelegenheit zu rasten und einen Teil unserer Jause zu verspeisen. Einige Zeit bleiben wir noch zwischen den Bäumen sitzen, dann nehmen wir den zweiten Teil des Aufstiegs in Angriff.
Viel Sonne, viel Schweiß, fantastische Ausblicke, dann der Einstieg in den Klettersteig. Obwohl vom Aufstieg mitgenommen versuche ich es auch. Schon bei der ersten D-Stelle rächt sich, dass ich sicher sechs Wochen nicht Bouldern war und auch das Krafttraining schändlich vernachlässigt habe. So wird das nix, also wieder runter zu jenen die gleich am normalen Weg bleiben wollten.
Dieser Weg bietet dann noch eine gute Sicht auf die Landschaft im Norden. Komplett flach, bis zum Horizont. Ganz anders als die Aussicht beim Aufstieg. Ein kurzes Stück noch und wir sind bei der Gmundner Hütte. Am Aussichtsbalkon können wir, bei erfrischenden Getränken, auf das Eintreffen der Klettersteigpartie warten. Jetzt ist die Sonne angenehm, nicht mehr so brennend wie im Fels.
Die Anderen treffen ein, stärken sich ebenfalls mal mit Flüssignahrung, dann geben wir die Bestellung für das Abendessen auf. Vor dem Essen wollen wir noch auf den Gipfel, der ist ja gleich in der Nähe. Dort werden Fotos geschossen, die Aussicht genossen, ein vermeintlicher Geocache stellt sich als Glückwunschbuch für ein Brautpaar heraus, zuletzt gefunden vor mehr als einem Jahr. Den echten Cache suchen und finden wir dann auch und erkunden noch den Ausstieg eines Jägersteiges. Jetzt aber zurück zur Hütte. Noch Zeit bis zum Essen. In der Sonne liegen und sitzen. Sonst nixtun. Entspannen.
Dann wird aufgetischt. Margit hat uns den Spezialtisch organisiert. Wir sitzen in den Strahlen der untergehenden Sonne und bekommen Essen und Trinken an den Tisch serviert. Welch ein Service, welch eine Abendstimmung!
Als die Sonne untergeht haben wir auch aufgegessen und verlegen unser Treiben nach und nach in die Hütte. Am Tisch die üblichen Spiele. Auch das Psychiaterspiel, wie schon zu Silvester. Diesmal darf ich Patient sein. Die Psychiater tun sich schon sehr schwer uns zu kurieren.
Zwischendurch zieht es mich vor die Hütte. Fotos schießen. Vollmond und Lichtermeer am Traunseeufer. Noch ein letztes Gute-Nacht-Bier, dann rein in die Schlafsäcke und ab ins Land der Träume.
Der nächste Morgen begrüßt uns wieder mit blauem Himmel und Sonnenschein. Gemütlich frühstücken, bezahlen, dann brechen wir auf. Vorbei am Traunsteinhaus geht es den Naturfreundesteig hinab.
Der Abstieg geht ärger in die Beine als der Aufstieg am Vortag, die Sonne brennt wieder glühend herunter und als wir unten ankommen geht es gleich mal zur Abkühlung in den See. Angenehm erfrischend, fast schon zuviel des Guten! Lange hält es uns nicht im Wasser. Noch ein wenig am Ufer sitzen dann wandern wir weiter - direkt am Ufer - den Miesweg entlang zurück zum Gepäckauto. Dort entledigen wir uns diverser Lasten und kehren beim Hois'n zum Mittagessen ein.
Die Miniportionen enttäuschen so manchen und mit teils knurrenden Mägen fahren wir mit dem Boot zurück nach Traunkirchen. Diese Fahrt ist nicht so gemächlich. Ein Gewitter zieht auf, eine Sturmwarnung wurde ausgegeben und der Bootsführer hat vor dem Unwetter noch andere Leute abzuholen. Also mit Vollgas quer über den See!
In Traunkirchen genehmigen wir uns noch ein Eis, legen uns kurz auf die Badeinsel, werden aber schon bald vom angekündigten Sturm vertrieben. Es geht alles sehr schnell. Hier bricht gleich das Unwetter los. Über dem See stürmt es und der Gipfel des Traunstein verschwindet in dicken schwarzen Wolken. Jetzt will ich nicht dort oben sein!
Schnell zu den Autos! Wir verabschieden uns und brausen los Richtung Graz, den Wolken immer ein Stück voraus. Die kommen erst am nächsten Morgen hier an.
Ein fantastisches Wochenende, das wieder mal zu kurz war. Danke an den Rest der Gruppe und besonders an Margit und Mani fürs Organisieren und Betreuen!
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