26.
Juni 2013
Der Beginn unseres Trips. Auf gehts von
Klagenfurt nach Graz auf den Flughafen. Wir finden uns dort ein und warten auf
das Abheben des Vogels. Wir, das sind Gustav und ich, die einzigen, die den
Trip starteten. Somit hat sich die Veranstaltung zu einer reinen Angelegenheit
der akademischen Sektion Graz (Exposituren Klagenfurt und Ferlach) entwickelt.
Wahrscheinlich ist die etwas ärmliche Beteiligung auf die Qualität der Routen
zurückzuführen (siehe Bilder).
Während der Wartezeit am Flughafen kam
uns folgendes Flugobjekt unter. Der arme Kerl war vermutlich auf Kollisionskurs
mit dem Tower und folgedessen ein wenig der Deformation anheimgefallen. Diese
Erkenntnis ergibt sich wohl aus der temporären Verweigerung der
Nahrungsaufnahme, die wir dem Vogel in Form einer frisch saftig steirischen
Flughafensemmel zuteil werden ließen, sowie der gleichzeitigen
Regungslosigkeit, die an den vermeintlichen Vollzug einer Präparation
erinnerte.
Oder sollte das Getier an den
derzeitigen ökonomischen Zustand unserer Zieldestination erinnern? Wie dem auch
sei; 20min später erholte sich der Vogel und flatterte zuerst
schmetterlingsartig bevor sein Flugverhalten zunehmend artgerecht wurde...
Und der griechischen Wirtschaft (exakter
Gastwirtschaft), der halfen wir in höchst caritativer Weise auf die Sprünge!
(Gern nützt man eine Gelegenheit zur Nächstenliebe, besonders dann, wenn sie
sich in so angenehmer Weise in die eigene Bedürfniswelt eingliedern lässt.)
Somit wurde der nächste Klettertag zu
einer Nachmittagsangelegenheit. Die sonnseitige Exposition des Gebietes gab
auch durchaus die Möglichkeit der expressmäßigen Hautbräunung, die von meinem
Kollegen jedoch nicht diejenige Wertschätzung erhielt, die ihr eigentlich
gebühren würde.
Der gute Gustav zeigte doch im Gegensatz
zu mir (Landratte), dass er amphibionöse Wurzeln besitzt. Schnorchelnderweise
entdeckte er einen Oktopus mit dem er farbenfroh kommunizierte!
Doch damit nicht genug des Wassersports!
Abends gab sich Gustav einem Badevergnügen hin, dass nur die wenigsten von uns
als genussvoll bezeichnen würden. Zwecks Dehnung des viel zu engem Schuhwerks
gab er sich einer Dusche mit Kletterschuhen hin. Mit Erfolg!! Eine wirkliche
Dehnung war zwar nicht eingetreten aber nachher waren seine Füße nachhaltig
edelgridgelb! Wenn das nicht Markenbewußtsein ist!
Am zweiten Tag wurde uns bei Besuch des
Sektors "Poets" bereits bewusst, in welch außerordentlichem
Klettergebiet wir sein durften!
Scharfer und wasserzerfressener Fels
jenseits von Speck und Bruch...einfach fantastisch! Und glaubt man dann, es
gäbe keine Steigerung, dann wird man schon wieder eines Besseren belehrt.
Überhängende 40m lange Runsentouren zwischen 6a und 7b! Da bleibt einem einfach
nur die Sprache weg - märchenhaft schön. Ein vertikaler Sirtaki reiht sich an den
anderen zu mittlerweile ca. 2000 Touren in allen Schwierigkeitsgraden!
Und dann wandern wir auf dem
Nachhauseweg Ziegenpfade entlang, deren Erbauer ausweichend an uns
vorbeigleiten. Plötzlich wird unser Dahingleiten in der Landschaft durch ein
Gatter gebremst und das Weiterschreiten kommt nicht nur aus diesem Grund zum
Erliegen. Zu privat erscheint uns das Ambiente dahinter!
Doch Hunger und Durst lassen uns diese
Barriere durchbrechen.
Ein paar Tische auf dem steinernen Boden
lassen uns hoffen, dass auch wir vielleicht aufgenommen werden....
Ein paar Einheimische waren die einzigen
dort und unsere Hoffnungen auf ein kühles Helles schwanden.
Doch dann schritt sie uns entgegen!
Sabina. Schnell gab sie uns zu erkennen, dass sich ihre gastronomische Libido
bald auf uns fokussieren würde! Und die hausgemachten Produkte, allem voran der
selbstgemachte Ziegenkäse schmeichelte unsere Gaumen! Somit hatten wir mit dieser
Essstätte unser abendliches Wohnzimmer gefunden!
Kultur: Um der Klettereindimensionalität
zu entrinnen, besuchten wir an einem Ruhetag das Kloster des Agios (heiligen) Panteleimon.
Unters Bild zeigt die zurückgelassenen Krücken der Geheilten. Anhänglich finden
sich noch weitere Bilder des Klosters….
Eines Tages gingen wir gastronomisch mal
fremd und dann wurde es zu unserer Überraschung zutiefst einheimisch!
Unerlaubter und geheimer Weise hatte
sich eine Parallelveranstaltung Kärntner Kletterer ebenfalls eingefunden. Ein
Haufen frustrationstoleranter (Reindlingverzicht für 2 Wochen) und weltoffener
(I nim a ausländische Grif) Landsleute tauchte auf und wir kamen ins Gespräch.
Ja und kaum zu glauben: Eine Kollegin
von mir (Andrea) hatte sich mit männlichem Begleiter (Wohlgemerkt Ehemann
Pinki) topsecret eingeschleust!
Das führte natürlich zwangsweise zu
einem Treffen in unserer Stammdestination, wo wir dann Gebiets- und Klettererfahrungen
austauschten. Dabei demonstrierten die beiden, dass man auch noch im hohen
Alter beeindruckend stark klettern kann!
Doch irgendwann muss er kommen; der Tag
der Heimfahrt! Der liebe Gustav war ohnehin schon von der Kletterei unendlich
gezeichnet. Pochende Schmerzen in seinen Fingern machten jegliche Krümmungen
der Gelenke zu einer Tortur! Doch dann führte ein BH bei der abschließenden
Einkaufstour zu einer Spontanheilung! Beim Anblick dieser Körbchen erreichten
seine feinmotorischen Fähigkeiten einen Höhepunkt!!!! Zart schlossen sich Daumen
und Zeigefinger um an die Bändchen zu gelangen....
Der weitere Ablauf seiner Fingerübungen
muss jedoch in den Bereich der Zensur fallen, damit die Jugendfreiheit dieser
Website aufrecht erhalten werden kann...
Nähere Details und die wahre Geschichte
könnt ihr von mir persönlich erfahren…
Das Handling von Gustav soll
unbestätigten Meldungen zufolge bereits die Aufmerksamkeit von Hugh Hefner auf
sich gezogen haben.
Auf der Heimfahrt vom Hotel zum Hafen
zeigte es sich, dass ein griechischer Bus außer dem Fahrer eigentlich nur 3
Dinge besitzen muss:
Gaspedal
Hupe und ein
Bild des heiligen Savvas
Anstatt stehen zu bleiben und zu warten
ist es doch viel ökonomischer, vorher zu Hupen, damit die Passanten zeitgerecht
zur Seite springen. Somit hat man dann einfach die freie Bahn die man braucht.
(Der Anteil an Gehörgeschädigten dürfte aufgrund dieser Verkehrsstrategie in
der griechischen Bevölkerung wohl weitaus geringer sein als in
mitteleuropäischen Staaten..)
Wir jedenfalls kamen heil an und von der
Fähre konnte man dann erkennen, wie Pothia (Hauptstadt von Kalymnos) immer
kleiner wurde.
Günther
Zum Schluss noch ein Paar Bilder
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