Dienstag, 26. Oktober 2010

saison-abschluss 2nd 1/2: hochschwab ost-west überschreitung



am vergangenen wochenende (23./24.Io.Io.) wollten wir zum abschluss noch einmal auf den hochschwab und eine für uns zum teil neue route ausprobieren. da mit 26.Io. das schiestelhaus zusperrt, war's auch die letzte gelegenheit, oben zu übernachten.

wir machten uns also mit dem auto auf nach kapfenberg, stiegen um in den bus und ließen uns auf den seebergsattel chauffieren. schon am seebergsatterl sehn wir die ersten schneeflecken. der wirt hat uns vorgewarnt: bis 20cm schnee und wir sollen eine stunde mehr gehzeit rechnen. aber wir wissens natürlich besser, der hat doch bestimmt übertrieben, damit net jedes greenhorn bei so am wetter am berg geht. ha!


a propos bei so einem wetter? wir brauchen auch nicht die warnung ernstzunehmen, der wetterumschwung war ja schon. auf geht's!

je weiter wir hinaufkommen, desto größer werden die schneeflecken, desto trockener der schnee und desto kälter die luft. oberhalb der baumgrenze pfeift der wind und die bronchien reagieren auf die ungewohnten temperaturen mit einem gereizten brennen. bald wird klar - der wirt hat nicht übertrieben. eher untertrieben, wir stapfen meist bis zu den waden durch den pulvrigen schnee. eine skitour, bloß dass die ski fehlen. zu unserem glück ging den weg vor uns schon jemand mit schneeschuhen. das hatte folgende vorteile: wir mussten so nicht nach der verschneiten markierung suchen und das spuren war auch nicht so anstrengend.

die halbe stunde, die wir beim ersten aufstieg gut gemacht haben, ist schnell wieder aufgebraucht. die stapferei ist nämlich ganz schön mühsam!


trotzdem raubt nicht nur die anstrengung den atem, sondern vor allem der unerwartete winterzauber. ganz allein in der unberührten weißen, stummen landschaft, das hat schon etwas! wir sahen viele tierspuren im schnee so wie eine gams und schneehühner. beweisfotosuchbild:


kurz vor dem schiestlhaus mündet unser einsamer weg in den trampelpfad der über den graf meran steig herauf kommt und den zig naturbegeisterte vor uns in eine regelrechte autobahn planiert haben. eine freudige überraschung. ich muss gestehn, zu dem zeitpunkt ist meine laune schon etwas im keller gewesen. 3. tiefgeschoß. mein kopf hat wind-bedingt gepocht und geschmerzt, dass ich wirklich zu zweifeln begonnen habe, was ein vernünftiger mensch in solcher umgebung zu suchen hat. die antwort lautet zum beispiel:


oder (am nächsten morgen):



nach 7 stunden kommen wir mit einem bärenhunger auf der hütte an. den abend verbringen wir gemütlich bei bier und scrabble, memory, halli galli. diesmal auch betten im lager ergattert, ist die nacht auch erhohlsam und wir starten gleich in der früh auf den gipfel.

danach geht's viel gemütlicher als am vortag: der schnee ist dank verwehungen nicht so tief und der weg zur häuslalm ist gut begangen. wir sind viel zu schnell dran und kehren auf der häuslalm noch auf einen kaffee ein, damit wir nicht allzufrüh bei der sonnschienalm sind. dort wollen wir uns nämlich mit anderen treffen, die die eigentliche saison -abschluss - wanderung auf den ebenstein machen. wir waren trotzdem früher bei der sonnschienhütte und wie kann man sich die zeit besser vertreiben als mit essen? ein schweinsbratl muss her. gesagt, getan, gekämpft. mit dem natürlichen fassungsvermögen meines magens. gschmeckt hat's trotzdem. der abstieg von der sonnschienalm zum parkplatz in jassing war dann doch etwas schmerzhaft mit prallem bauch. und bei der fahrt im laderaum eines kleinbusses von jassing zurück nach kapfenberg müssen wir uns alle recht konzentrieren. wie kann man sich nur so überfressen!


an dieser stelle muss auch einmal gesagt werden, dass - umwelt-gedanke hin oder her - die anreise zum berg rein mit öffentlichen verkehrsmitteln einfach nur um-ständlich und unverhältnismäßig teuer ist, und man an wochenenden meist nicht einmal verbindungen zu ver-nünftign zeiten findet. für die 33 km strecke kapfenberg - seebergsattel zb haben wir € 7,50 berappt. pro person und wir waren zu 4. und aus dem jassinggraben am sonntag sind wir deshalb wieder herausgekommen, weil wir uns auf der sonnschienhütte mit dem rest von unserer sektion getroffen haben, und die dann glücklicherweise auch noch jemanden gekannt haben, der direkt nach kapfenberg gefahren ist und uns mitgenommen hat. denn der öffi-bus, der laut i-net vom grünen see auch sonntag abend verkehrt, fährt nur wenn man 3h vorher dort anruft. solche detailinformationen haben aber nur die einheimischen oder der leidgeprüfte erfährt's dann direkt bei der bushaltestelle.

trotzdem, das vergangene wochenende war wieder ein tolles bergerlebnis!

... baba und bis zum nächsten mal




Mittwoch, 20. Oktober 2010

hey mountain lo - klettern am nadelspitz

Meine bisherigen Klettererfahrungen beschränken sich auf ein bis zwei Handvoll Aufenthalte in der Kletterhalle. Diese anfängertaugliche Tour auf den Nadelspitz kommt mir da wie gerufen um mal das "richtige" Klettern auszuprobieren.

Los geht es früh morgens in Graz. Hier ist das Wetter noch trüb und diesig, aber der Gipfel des Nadelspitz wird doch in der Sonne liegen. So hoffen wir zumindest als wir in die Autos steigen und losstarten.

Eine Dreiviertelstunde später, am Parkplatz der Bärenschützklamm, zeigt sich das Wetter kaum anders als bei der Abfahrt: trüb, wolkenverhangen, kalt, richtig kalt. Bis wir oben beim Nadelspitz sind wird es doch wohl wärmer sein.

Namen austauschen, Ausrüstung verteilen und es geht los. Eine doch recht große Gruppe sind wir geworden, zwölf Leute. Beim Aufstieg im Wald wird uns wieder wärmer doch noch bevor wir richtig ins Schwitzen kommen können strahlt zwischen den Baumwipfeln der Nadelspitz hervor und wir stehen vor unserem Ziel. Die Wolken sind immer noch da. Die Kälte auch.

Vor uns sind noch andere Kletterer unterwegs und auch wir teilen uns in mehrere Gruppen auf. Eine entscheidet sich für die Grastöterdiagonale, eine Gruppe versucht sich erst an den Sportkletterouten der Ostwand, eine nimmt den einfacheren Einstieg in die Südkante und die vierte Gruppe, der auch ich mich anschließe, wagt den "grauslichen" Spreizschritt.

Ich bilde den Abschluss meiner Gruppe und kann zusehen wie Angie, über mir, vor dem Spreizschritt innehält und offenbar einige innere Kämpfe auszutragen hat. Sollte es echt so schlimm sein? Dann ist sie drüber.

Jetzt bin ich dran. Wo sind die anderen überhaupt raufgeklettert? Ich habe zwar zugeschaut aber mir nix gemerkt. Da hilft nur ausprobieren. Zum Glück schaut mir niemand zu, ich weiß weder wohin mit den Händen noch wo meine Füße Platz finden können.

Schnell finde ich dann doch wieder ins Klettern rein und lege die ersten Meter zurück. Dann stehe ich auch schon vor der Psychostelle. Gut festhalten, durchatmen, schauen wo ich hinsteigen kann und dann drüber. So zumindest der Plan. Vielleicht warte ich aber doch noch ein bisserl und schaue ob ich eine bessere Stelle zum hinsteigen finde? Oder vielleicht kann ich ja noch runter um es mir anders zu überlegen? Nein, ich fasse meinen Mut und will rübersteigen. Jetzt! Nein, gleich! Aber jetzt echt! Wieso stehe ich immer noch da?

Noch mal von vorn! Durchatmen, genau überlegen wo ich drüben hingreifen und -steigen will und es ist vollbracht. Zumindest die Hälfte. Breitbeinig stehe ich über dem Abgrund und kann wenigstens nicht mehr zurück. Also weiter! Hochziehen, das zweite Bein nachholen und ich hänge in der Wand. Drüben hatte ich zumindest Zeit zum überlegen, hier wird mir schnell die Kraft ausgehen. Irgendwie finden meine Finger dann doch immer Risse und Vorsprünge zum festhalten, die Füße müssen auch nicht frei herumbaumeln und so kämpfe ich mich nach oben. Das meist recht straff angezogene Sicherungsseil gibt mir seelische Unterstützung. Passieren kann nichts. Nur warum zittern dann meine Gliedmaßen derartig? Es muss wohl an der Anstrengung liegen...

Je weit ich raufkomme desto besser geht es. Beim ersten Stand eingehängt und schon legen sich auch Ängste und Anspannungen. Es war viel schlimmer als ich es mir vorgestellt hatte aber eigentlich ganz harmlos. Trotzdem wechsle ich zur einfacheren Gruppe. Jetzt will ich nur noch auf den Gipfel, ohne Extramutproben.

Das ist dann auch bald geschafft und oben können wir es uns gemütlich machen und erst mal die Jause genießen. Kalt ist es immer noch und die Sonne spielt auch weiterhin Verstecken, aber dort oben stört uns das nicht. Timon hat heißen Tee mitgebracht, Essen ist auch genug da und so
ist es fast gemütlich.

Nach einem Gruppengipfelfoto geht es ans Abseilen. Die zweite Überwindung für mich heute. Gut fünfzig Meter Nichts unter mir und ich hänge nur an dem kleinen Metallring? Daran muss ich mich erst mal gewöhnen. Nach einer kurzen Einweisung geht es runter und kurz darauf stehe ich, fast ohne Zwischenfälle, wieder am sicheren Waldboden.

Nach und nach finden sich unsere Gruppen wieder beim Einstieg ein und wir beraten ob wir noch was tun oder uns alle auf den Heimweg machen wollen. Der angesagte Regen will sich ebensowenig zeigen wie die erhoffte Sonne so, dass wir schon noch klettern könnten. Einigen ist es zu kalt und sie steigen zum Parkplatz ab, während wir noch für ein paar Stunden die Kletterrouten in der Ostwand unsicher machen.

Kurz bevor die Dunkelheit hereinbricht brechen wir auf um uns beim Parkplatz noch auf eine Suppe und ein Getränk ins Wirtshaus zu setzen. Die Wirtin wirkt ob der unerwarteten Gästeschar ein wenig überfordert aber letztendlich bekommen wir alle was wir wollen.

Verabschiedungen bei den Autos. Bei Allen die Begeisterung über den erlebten Tag und der Wunsch bald mal wieder draußen zu klettern.

Trotz des mäßigen Wetters war es ein traumhaft schöner Tag. Ich konnte eine Vielzahl neuer Erfahrungen und sympathischer Bekanntschaften machen. Danke an euch, die ihr das Ganze organisiert habt, und mich und wohl auch die anderen Anfänger "angefixt" habt!



turn on Io - das semester-opening

Am Mittwoch, 13. Oktober 2010, war es wieder so weit! „Turn on Io“ das Semester-Opening der Akademischen Sektion Graz ist in den kühlen Nachthimmel gestiegen. Ganz und gar nicht kühl war hingegen die Stimmung bei Partygämsen.


Jung und ein bisschen älter, aus nah und fern, kamen an diesem Abend in das Alpenvereinshaus in der Schörgelgasse gereist, um den Start ins neue Semester und damit in eine neue Noch-Kletter-Klettersteig-und MTB-und-bald-schon-Skitouren-und-Eiskletter-Saison würdig zu feiern.

Manch einer fand seinen Spaß an der Kletterwand beim Schnupperklettern, andere wurden eher vom reichhaltigen Buffet oder der Getränkebar angezogen. Impressionen aus dem vergangenen Jahr gaben einen Einblick, in das was war, und in das, was wir uns fürs neue Jahr erwarten dürfen. Ebenso gab es reichlich Gelegenheit, nette Leute kennenzulernen und neue BergpartnerInnen zu checken.

Einen Einblick in die eher unrühmlichen Kapitel aus dem Leben einzelner Gamserl der Sektion gibt die alljährliche Verleihung des Titels der „Antigams“ inkl. Pokalgravur, Medaille und Urkunde. Diese Ehre hat sich heuer unser Knolli verdient erkämpft - er reiht sich somit ebenbürtig in die ruhmreiche Reihe seiner Vorgänger ein.

Der Abend war ein Heidenspaß, und wir freuen uns auf viele gemeinsame Unternehmungen im neuen Semester!

Sonntag, 17. Oktober 2010

hey mountain lo - der klettersteig

dieses Wochenende war es wieder so weit und unser alljährliches hey mountain stand am samstag am programm. wir, die klettersteiggruppe, hatten für diesen mäßig schönen Tag den Franz-Scheikl Steig am Hochlantsch gewählt. Anfangs bei noch guter sicht, wird diese je näher wir dem Klettersteig kommen immer trüber...

Im Steig angelangt empfängt uns dann tiefstes novemberwetter mit nebel soweit das auge reicht

Nichts desto trotz lassen wir uns die gute laune im doch recht feuchten und rutschigen steig vermiesen und halten eine gemütliche rast beim wandbuch. doch bisher ist erst die erste hälfte des steigs bewältigt und die ersten eiskristalle begleiten uns schon...frohen mutes geht's weiter, die verschwimmenden konturen der umgebung beobachtend, bis wir irgendwann durch das klimpern der karabiner auf eine andere gruppe aufmerksam werden. Doch sehen können wir sie lange noch nicht...So geht es dann noch einmal etwas anstrengender über den eigentlich aussichtsreichen ausstiegsgrat die letzten klettermeter entlang, wobei schön langsam mehrere helme im nebel hinter uns auftauchennach einem dem restlichen aufstieg zum eisigen Gipfel geht's nach einer kurzen rast bald wieder talwärts, wobei wir hier bei beinahe eisigen Temperaturen nicht am "Jokl" vorbeikommen und uns hier nochmals so richtig aufwärmen können.Alles in allem eine tolle tour mit einer super truppe bei etwas unfreundlichen bedingungen...