Sonntag, 19. Dezember 2010

spuren im schnee 'Io - die schneeschuhwanderung


Als Schon-lange-nicht-mehr-Schifahrer hielten sich meine winterlichen alpinistischen Tätigkeiten während der letzten Jahre in Grenzen. Schon schade, deshalb freue ich mich darauf mal das Schneeschuhwandern auszuprobieren. Bei der Vorbesprechung zeigt sich, dass wir eine recht große Gruppe werden, fast ausschließlich totale Anfänger.

Geplant ist eine einfache Tour auf den Loskogel. Start in Graz um 09:00, Abmarsch beim Parkplatz um 10:00, und somit ausreichend Zeit um die Tour zu genießen und auch noch gemütlich in der Hütte sitzen zu können. Leider sollte der Plan nicht ganz aufgehen.



Schon am Vorabend setzt der Schneefall ein und in der Früh liegen in Graz dann gut 20 Zentimeter. Also zu Fuß zum Treffpunkt, nicht mit dem Fahrrad. Ich hoffe ich schaffe es pünktlich. Unterwegs dann der Anruf, auch andere werden später kommen. Ich kann mir also Zeit lassen. Eine Viertelstunde zu spät komme ich an und niemand sonst ist da. Was ist los? Ist alles verschoben worden? Sind die schon losgefahren? Haben alle abgesagt?


Nein, haben sie nicht. Bei einem der Standln frühstücken sie, zumindest ca. die Hälfte. Der Rest ist echt noch nicht da, also warten. Nach und nach kommen sie auch daher und wir können, mit knapp einer Stunde Verspätung, starten. Intuitiv entscheide ich mich für das richtige Auto, denn dank Allrad und sicherer Fahrerin erreichen wir auch den tief verschneiten Parkplatz.


Die anderen Autos brauchen ein bisserl länger. Eines wird gleich ganz unten, vor dem Steilstück stehengelassen, für das andere werden unterwegs noch Schneeketten gekauft. Wir warten inzwischen im warmen Auto und freuen uns, dass wir es schon so weit geschafft haben. In etwa eine Stunde dauert es bis wirklich alle da sind und mit drei Stunden Verspätung beginnen wir unsere Wanderung.




Hier hat sich der Schneefall natürlich ausgezahlt. Frisch verschneit glitzern uns Bäume und Berge im Sonnenschein entgegen. Eine beinahe kitschige Traumwinterlandschaft wie aus dem Prospekt. Wintertouren haben echt ihren eigenen Reiz.

Das Gehen mit den Schneeschuhen ist auch nicht weiters schwierig. Anfangs steige ich mir noch manchmal auf meine jetzt stark verlängerten Zehen, aber schon bald haben wir alle heraussen wie es geht. Ein beschädigter Schneeschuh wird von Meli in bester MacGyver-Manier, mit einer Bandage, wieder flottgemacht. Ansonsten hält unsere Ausrüstung die Tour problemlos durch.

Leider verabschiedet sich die Sonne auch schon bald hinter einen der Berge und wir müssen die Tour abkürzen. Statt auf den Loskogel geht es auf der Forststraße zurück zur Grünangerhütte. Wenigstens dieses Ziel wollen wir noch erreichen. Ganz einfach wird uns das nicht gemacht, die Straße ist mit quergelegten Baumstämmen komplett abgesperrt, aber auch dieses Hindernis können wir mit unseren Schneeschuhen umgehen.


Dann sind wir bei der Hütte. Auch wenn unsere Tour eher kurz war schmeckt uns das Essen, das dort fast ausschließlich aus Hirschen zubereitet wird, sehr gut und am Kachelofen können wir uns aufwärmen.


In der Abenddämmerung steigen wir ab und die Autos erreichen wir dann schon im Mondschein. Anfangs müssen wir uns auf der Rückfahrt noch zusammenquetschen, aber nachdem wir das dritte Auto erreicht und aus dem Schnee befreit haben haben wir wieder Platz. Die Verabschiedung in Graz fällt recht kurz aus, da es inzwischen echt unangenehm kalt geworden ist.


Diese Schneeschuhtour war wieder mal ein sehr schönes Erlebnis und ich freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung, hoffentlich ohne Schneechaos bei der Anfahrt.

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