Mittwoch, 21. November 2012

Hard Rock '12



Hard Rock '12 - Eigentlich war das geplante Ziel für den von Harry organisierten Bouldertrip die Koralm. Doch der liebe Schnee machte uns da einen Strich durch die Rechnung. Verzweifelnd an den Reizen der weiteren Auswahlmöglichkeiten konnte nach etwaigen Entscheidungsschwierigkeiten doch noch ein Nenner gefunden werden. Fast schon traditionell wie ich mir sagen ließ viel die Auswahl auf Mixnitz-Rocklands. Nicht nur die hohe Anzahl an Bouldermöglichkeiten auch die kurze Anfahrt und wärmende Sonnenlage (wir sollten eines Besseren belehrt werden) haben überzeugt. Sonntag früh bei erfrischenden 5°C machten sich Harry, Verena, Sarah, Timon, Luisa, Martin und Pia auf den Weg. Der auf der Hinfahrt gesichtete Hochnebel konnte uns die Laune nicht verderben und schnell hatten wir unser Ausgangsziel erreicht - den Parkplatz zur Bärenschützklamm. Zwei Crashpads im Gepäck ging es auch schon los Richtung Boulderparadies. Bereits beim Zustieg machte Harry Neuentdeckungen die wir uns aber als Schmankerl für den Schluss aufhoben. Es kam uns zu Gute, dass der ausgewählte Platz auch unter anderen Könnern und Kennern beliebt ist und so besserten zwei Federkernmatratzen unseren Vorrat an Bouldermatten auf.

Der Grip war bei den Temperaturen garantiert und so konnten wir nach ein bisschen aufwärmen auch schon loslegen. Harry zeigte vor wie's geht und meisterte schwierigste Passagen ohne Probleme. 

















Nach einer stärkenden Mittagspause trennten sich Sarah und Harry vom Lager um neue Gebiete zu erkunden. Währenddessen erklommen Martin und Timon nach der wohlverdienten Pause und gestärkt von serbischen Wunder-Bananenchips die vorgezeigten Routen ganz ohne Probleme.



Frisch motiviert schlossen wir uns Sarah und Harry wieder an.

 


Der neue Fels war nun so verlockend, dass auch Verena unsere Hauptfotografin nicht widerstehen konnte und sich die Kletterpatscherl anschnallte.


Luisa, die jüngste unserer Runde, beobachtete ihre Begleiter genau und erkundete das Mixnitz-Rocklands voller Begeisterung.



Nun war es schon Nachmittag und die Sonne, die zu dieser Jahreszeit nur über dieses Felsenreich hinweg scheint, bereits wieder am Weg nach unten. So brachen wir auch unser zweites Lager ab. Wir wussten, da wartet noch eine Traverse, die erklommen werden möchte bevor es Zeit zum Heimfahren wird. Die mitgebrachte Bürste war dem bemoosten Fels nicht gewachsen, doch die feuchten Griffe und Tritte war kein Grund für die Jungs nach Hause zu gehen.

Erst als die Traverse besiegt war und es endgültig dämmrig wurde brachen wir auf und machten uns endgültig auf den Heimweg.



Geschossen wurde den ganzen Tag, von allen Seiten - mit Spiegelreflexkameras. Gleich drei an der Zahl und so wurde dieser Trip nicht nur kletter- sondern auch fototechnisch ein Abenteuer, bei dem viele tolle Schnappschüsse entstanden.


  
An dieser Stelle möchte ich mich als ASG und Kletter-Neuling sowohl beim Organisator (Harry) als auch bei der ganzen Gruppe bedanken für die mentale und technische Unterstützung den ganzen Tag über und den vielen Spaß.

Mein Fazit: Was ist rosa und springt von Torte zu Torte? - Tarzipan! :-)

Pia

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Sunrise Tour auf den Großen Bösenstein


Sunrise Tour auf den Großen Bösenstein

28. und 29.09.2012

 
Am letzten Septemberwochenende hätte eine Überschreitung der Rottenmanner Tauern stattfinden sollen, von der Rottenmanner- zur Edelrautehütte oder umgekehrt. Da Schlechtwetter angesagt war ist daraus eine viel kürzere aber feine Wanderung auf den Bösenstein geworden.

Am Freitag um fünfzehn Uhr starteten zwei Autos mit sechs TeilnehmerInnen von Graz Richtung Hohentauern: Meli und Toni als LeiterInnen, Lisa, Zuska (Austauschstudentin aus der Slowakei), Vasilis (Austauschstudent aus Griechenland, hoffentlich richtig geschrieben?) und ich (Johannes). Aufgrund einer Jagdsperre wäre die Zufahrt direkt zur Hütte nur mit einer langen Wartezeit möglich gewesen, wir entschieden uns daher dafür vom Parkplatz vor Beginn der Mautstraße zu Fuß aufzusteigen und kamen erst mit dem Finster werden bei der Hütte auf 1.725 HM an.

Der Abend war sehr gemütlich, nach dem Essen spielten wir Halli Galli und Hüttenspiele, gingen aber früh schlafen um für den nächsten Tag fit zu sein. Die Nacht verlief ruhig, ohne übermäßige Schnarcher, das Lager hatten wir aufgrund der schlechten Wettervorhersage fast allein zur Verfügung.

Weckzeit am nächsten Tag war bereits um halb fünf! Nach dem ersten Schreck war ich zum Glück schnell munter und wenig später saßen wir schon alle bei einem am Vorabend vorbereiteten Frühstück. Los ging es dann knapp nach fünf Uhr bei schwärzester Finsternis, wie folgendes eindrucksvolle Foto von Lisa beweist:
 
 
 
Erstaunlicherweise gewöhnt man sich aber schnell an diese Sichtverhältnisse und wir marschierten ohne viel zu stolpern und schalteten die zwei mitgebrachten Stirnlampen nur an den kritischen Stellen (größere Steine und Wurzeln am Weg) auf. Über uns leuchteten die Sterne und im Tal konnte man die Lichter von Hohentauern sehen. Dank ziemlich flottem Tempo gelang es uns den ersten Gipfel, den Großen Hengst auf knapp über 2.000 HM, ziemlich genau mit Sonnenaufgang zu erreichen. Dieser war wirklich eindrucksvoll und obwohl es im Wind ziemlich kalt wurde machten wir unsre erste längere Pause. Ich habe zwar schon öfter am Berg übernachtet, aber dabei den Großteil des Sonnenaufgangs immer verschlafen. Das langsame heller werden und die sich verändernden Farben lassen sich nur schwer beschreiben, dank Lisa gibt es aber wieder Dokumentationsfotos:

 




Bald nach dem Hengst erwischten uns die ersten Regentropfen, begleitend vom ersten Regenbogen, dem an diesem Tag noch viele weitere folgen sollten. Die Hälfte der Gruppe entschloss sich vom Sattel zwischen Hengst und Kleinem Bösenstein abzusteigen, die zweite Hälfte absolvierte die Tour wie geplant über Kleinen und Großen Bösenstein und wurde durch das sich wieder bessernde Wetter belohnt. Am Hauptgipfel auf 2.449 HM gab es sogar ein wenig Sonnenschein und schöne Ausblicke Richtung Rottenmanner Hütte und ins vernebelte Tal.

Der Abstieg erfolgte als Rundweg, unsre beiden Gruppen trafen sich am Hauseck wieder und wir konnten gemeinsam zur Hütte absteigen. Da es noch immer früh am Tag war und das Wetter weiterhin stabil blieb, wanderten wir noch gemütlich zum Scheibling See und Zuska und ich nutzten die Gelegenheit zum Schwimmen. Ähnlich wie beim frühen Aufstehen fragt man sich zuerst warum man sich das antut, das Wasser war wirklich sehr kalt! Erfrischt und sauber waren wir dann aber beide froh, dass wir uns reingetraut hatten.

Badefotos gibt es keine, dafür ein Foto v. Scheiblingsee, wiederum von Lisa:



Nach dem Jausnen am See und später beim Parkplatz wurden noch Aufwärm- und Koordinationsspiele geübt, die anschließende Rückfahrt habe ich wie üblich verschlafen.

Hiermit möchte ich die Gelegenheit nutzen um mich nocheinmal bei den Organisatoren und Fahrern (Meli und Toni) für diese rundum gelungene Veranstaltung zu bedanken! Der Bösenstein ist nun eines meiner nächsten Schitourenziele und Sonnenaufgangswanderungen werde ich ab jetzt sicher öfter machen. 

 

 

 

Montag, 15. Oktober 2012

Hey Mountain Wanderung auf die Messnerin

Endlich ist sie da…meine erste offiziell für meine Sektion organisierte Wanderung!
Und tatsächlich, beim Turn On 12  Semesteropening finden sich ein paar Mutige die sich mit mir auf eine Tour auf die Messnerin trauen.
 
Mit von der Partie sind Jay, Thomas, Daniel, Fritz, Michi und Silvia.


Alle Bedenken der Vortage ob das Wetter halten wird, ob die einzelnen Wanderer genügend Kondition an den Tag legen würden, ob die Tour ambitioniert genug wäre, waren bei mir nach den ersten Höhenmetern wie weggewischt. Obwohl wir eine bunt zusammengewürfelte Gruppe mit größtenteils neuen Gesichtern waren, hat die Stimmung auf Anhieb gepasst.
Ich hatte selten so einen Spaß beim gemeinsamen Wandern!!
 
 
Das Wetter war uns auch hold und so durften wir am Gipfel angekommen das tolle Panorama des Hochschwabs genießen.
 

Stolz durfte ich unseren „Zuagroasten“ die umliegenden Gipfel (Pribitz, Brandstein, Ebenstein, Buchbergkogel,..), Almen (Häusealm, Sonnschienalm,…) und Seen (Josersee, Grüner See) zeigen.
 
 
 

Beim Abstieg machten wir dann noch einen kleinen aber feinen Umweg über die Marienklamm und genossen nochmals ausgiebig die herbstliche Stimmung.




Vor dem würdigen Abschluss im Gasthaus machten wir auch noch einen kurzen Abstecher zum Grünen See.

 
Auf dem Weg zum See konnten wir dann auch noch das sagenumwogene Messnerin Loch erblicken.
 
Leider war mir die Sage zu diesem Zeitpunkt entfallen;-(
 
Um die Tour noch gebührend ausklingen zu lassen, stillten wir unseren Durst und Hunger in einem netten und sehr guten Gasthof in Tragöß. Neben dem ausgezeichneten Speisen und Getränken wurde uns dann auch noch die düstere Sage zum Messnerin Loch kredenz. Aber die wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten! Da müsst ihr dann schon selber mal nach Tragöß fahren;-)

 
Jay, Michi, Silvia, Fritz, Thomas & Daniel

Abschließend möchte ich natürlich auch meine Teilnehmer zu Wort kommen lassen. Stellvertretend dafür hier Jays Kommentar:
 
In a cafe, whom you are with is more important than where you go and what you drink.

A short and cheerful trip to a part of Hochschwab with members in Akademische Sektion Graz, which is organized by Silvia, is more than enough to confirm that my humble opinion about a cafe is also very true in a travel. On top of that, it was a good chance to clearly verify that there are hidden islands in Austria, which only exist in a sky and can be found in a lucky cloudy day in a high mountain.




Thank´s a lot to my hiking group!
It was such a pleasure having such a splendid time together!
Silvia
 


 

 

 

 

hey mountain ´I2 - klettern klammgraben breitenau

Also ich würde sagen, gestern sind alle über sich hinausgewachsen.... eine Gruppe von 8 Menschen, von denen kaum einer den anderen kannte - aber es sollte ein toller Klettertag werden. Timon wollte gar nicht mehr heimgehen - aber dazu später mehr :-)
Timon, Jakob, Steffi, Iris, Johannes, Roland, Zuzana und Verena waren sehr mutig, nach einem ziemlich verregneten Samstag in den Klammgraben in der Breitenau zu fahren - aber unser Mut wurde belohnt, denn es gab Sonnenschein und tolle Plattenkletterei - fast ohne Pfützen :-) Jakob konnten aber auch diese nicht stoppen, denn er ist gleich als erstes mal in die einzige wirklich nasse Tour eingestiegen.
Erfreut über die Sonne und die netten Leute in der Runde haben wir uns in unsere Klettergurte geschmissen und uns in die Höhe gewagt. Zuerst nur die unteren Routen, aber dann zog es uns ziemlich schnell höher hinaus.


Die oberen Routen sind super fein und sehr zu empfehlen. Am Ende standen wir alle versammelt auf dem mittleren Band und haben eine Route nach der anderen erfolgreich besiegt - ob im Vorstieg, Nachstieg oder Toprope - völlig egal, denn alle hatten Spaß und das ist das Wichtigste.


Roland hatte mit dem Piaz-Riss auf der linken Seite etwas vorgelegt und jeder wollte mal probieren. Mich persönlich hat das Ganze dann leider ein bisschen überfordert und ich bin leicht frustriert wieder runtergekommen (zum Glück hatte ich mein großes Erfolgserlebnis schon eine Route vorher ;-)
Alle anderen Versuchskandidaten haben sie jedoch erfolgreich bezwungen.


Irgendwann hatten wir alle wieder festen Boden unter den Füßen, die Sonne war eh schon verschwunden und wir spürten das Herbstwetter im Graben :-)
Ich habe noch fleissig Werbung für unseren Osp-Klettertrip in 2 Wochen und den nach Vela Draga in 3 Wochen gemacht und hoffe, dass ich einige Gesichter bald wiedersehe :-)


Wir waren wie gesagt schon alle wieder unten angekommen, nur auf den Timon haben wir noch gewartet. Er wollte einfach nicht nach Hause. Wir haben kurz überlegt, ob wir einfach ohne ihn abzischen ;-) aber er hatte zu seinem Glück die Busschlüssel in seiner Hosentasche ;-)
Roland hat auf ihn eingeredet, aber er wollte und wollte nicht abseilen....


Es war so eine tolle Kletterei, dass wir leider kaum Fotos geschossen haben, denn wir wollten einfach nur klettern, klettern, klettern....
Und ich sag nur: auf bald mal wieder
liebe grüsse in die Runde
Verena

Mittwoch, 19. September 2012

sunset 'I2

Am 15.9.2012 war es wieder so weit. Die von Katl organisierte 2-Tageswanderung mit dem wohlklingenden und vielversprechenden Namen "sunset 'I2" stand wieder auf der AV-Tagesordnung. 

Ein Teil der bunt zusammengewürfelten Truppe traf sich bereits pünktlich um 07:00 am P&R Graz Nord. Mit zwei Autos schunkelten wir sodann nach Bruck an der Mur, wo wir eine weitere Teilnehmerin (Daniela) aus Wien am Bahnhof aufgabelten. 

Dank Katls voraussichtiger Planung waren wir rechtzeitig vor Ort, sodass wir bis zum pünktlich ankommenden Zug noch gemütlich ein zweites, stressfreies Frühstück zu uns nehmen konnten. Frisch gestärkt ging es dann direkt weiter nach Seewiesen, wo unsere letzte Teilnehmerin Carina bereits auf uns wartete. Nun war unser Dreamteam komplett: Katl, Silvia, Petra, Daniela, Carina, Christian, Georg und Mac. 

Ein kurzer Wettercheck Vorort veranlasste uns zu einer spontanen Umplanung der Tour – sozusagen Plan B. Statt der aussichtsreichen Genuss-Höhenwanderung vom Seebergsattel über die Aflenzer Staritzen zur Voisthalerhütte entschieden wir uns aus dem Bauch heraus und ohne lang zu überlegen für eine langweilige Grabenwanderung mit einem kleinen Abschlussgipfel "so zum Drüberstreuen". 


Als zusätzliche Entscheidungshilfe diente uns der Umstand, dass die Berge ab der Hälfte in dichten Nebel bzw. Wolkengebirgen verschwanden und selbst die lieblos und an der Motivation nagenden ins Tal herabfallenden Regentropfen, kombiniert mit eiskaltem Wind, den Abenteuergeist dieser verwegenen Truppe doch nicht erwecken konnten.

  
Nach dieser gruppendynamisch äußerst beachtenswerten schnellen und einstimmigen Entscheidung stürmten wir voller Tatendrang dem verdeckten Talschluss entgegen. Erst beim Franzosenkreuz bremsten wir uns ein, um unsere Jausenberge zu verringern. Dann ging es weiter über den Höhenrücken zum Fölzsattel. Auf Grund des miesen Wetters dachten wohl viele der ansässigen Fauna angehörigen Viecherln, dass da eh kein Mensch daherkommt, und starrten uns aus allernächster nächster Nähe erstaunt an. 

 


Die nächste Station war bei der Fölzalm. 
Während Mac die nassen Latschen nach einem Geocache durchpflügte, dünstete die restliche Truppe bereits in der kleinen, saunaähnlichen Berghütte. Nach bereits 10 Minuten in dieser ursteirischen Schwitzhütte begann die Motivation weiter zu gehen rapide zu sinken. Nach 30 Minuten konnten wir nur mehr durch eine kollektive Kraftanstrengung diesen Ort des Dahindampfens und Genusses verlassen. Aber wir meisterten auch diese Herausforderung mit Bravur. 


Frisch ausgeruht hirschten wir nun weiter auf den naheliegenden, Fölzstein hoch über der Fölzalm. Während des Anstiegs war noch nicht ganz klar was uns am Gipfel erwarten würde: Regen, Schnee, Nebel oder sogar ein Sonnenstrahl? 


Letztendlich war es eine erfrischende Kombination aus Sturm und Regen bei fast 0°C frei nach dem Motto: “Do g’spiarst di!“ Nach schier endlosen fünf Minuten am Gipfel verließen wir fluchtartig das heimelige Plateau und rutschten und stolperten die 500 Höhenmeter der Fölzalm entgegen. Aus der zuvor gemachten Erfahrung mieden wir die Hütte natürlich nicht und kehrten wieder ein. Nachdem wir unserem Konsumrausch gefrönt hatten wanderten wir unserem eigentlichen Tagesziel der Voisthalerhütte entgegen. 


Wilde Geschichten und Gerüchte eilten dieser (fast) letzten Zivilisations-Bastion in dieser schroffen Bergwelt voraus. Glücklicherweise traf keine dieser Befürchtungen ein - wahrscheinlich deswegen weil wir vorgewarnt waren und uns mit engelhaften Manieren keinerlei Schuld zukommen ließen. Fazit: Essen gut, fein geschlafen, seltsame Leute. 


Am nächsten Tag hieß es um 06:45 Uhr aufstehen. Frühstück gab es ab 07:00 und Abmarsch war um 07:30. Zumindest in der Theorie. Wir schafften es dennoch diesen Masterplan mit 20 Minuten Verspätung umzusetzen. 

Der Morgen forderte schon in aller Früh unsere Kreativität auf Teufel komm heraus. Es war gar nicht so einfach, sich die herrlichen Berge, das umwerfende Panorama mit endlosen Gipfelketten und rauschenden Wasserfällen in der weißen, dichten Nebelwand vorzustellen. Aber die Hoffnung gibt man ja bekanntlich zuletzt auf, und so begannen wir frohgemut unseren Aufstieg auf "den Schwobn". Immer darauf bedacht schneller als die mit uns konstant aufsteigende Nebeldecke zu sein, rasten wir förmlich wie von der Tarantel gebissen über den Graf Meran Steig zu höheren und hoffentlich freundlicheren Sphären entgegen. Zumindest regnete es nicht mehr und wir mussten uns nur um den eisigen Wind kümmern. Aber wir waren ja dank voraussehender Leitung alle bestens gerüstet und wirklich allen Naturgewalten zu widerstehen.


Nach einiger Zeit und vielen Schneefeldern prallten wir dann im Nebel gegen die Hauswand des Schiestlhauses. Da es ja sowieso nichts zu sehen gab, kehrten wir als brave Wanderer natürlich wieder mal ein und sogen das kommunenhaften Flair dieser Hütte und die Kaspressknödelsuppe in uns auf. 


Nachdem wir der Sonne mehr als eine Chance gegeben hatten nun doch endlich mal den lästigen Nebel zu vertreiben setzten wir Taten. Wir verliesen die wohlige Wärme der Unterkunft und stapften wieder hinaus in das weiße Nichts. Nach einer nicht genau definierbaren Zeitspanne von Orientierungslosigkeit tauchten dann die heißersehnten Formen des Hochschwab Gipfelkreuzes auf. Wir waren am Ziel! Und da wir ja schon ewig nichts mehr gegessen hatten (und es sowieso nichts zu sehen gab) wandten wir unsere volle Aufmerksamkeit wieder den mitgebrachten Jausenbergen zu. 


Der Abstieg verlief weitgehend ereignislos. Lediglich das Wetter verhöhnte uns gnadenlos. Denn kaum waren wir wieder mitten am Graf Meransteig, beschloss der hinterlistige Nebel sein geisterhaftes Dasein nun doch aufzugeben und präsentierte unseren Gipfel in herrlichstem Sonnenlicht. Wahrscheinlich war auch das Panorama wunderbar, aber dafür gibt es ja eh Postkarten. 

Alles in allem war es eine wirklich lustige Wanderung mit total netten Leuten mit denen man auch bei weniger guten  (Wetter-)Bedingungen die größte Gaude haben kann. Bekanntlich ist ja der Weg da Ziel und den haben wir alle wirklich genossen!

-Mac-