Wanderung mit Biwakübernachtung
Eine traumhafte Kulisse mit zahlreichen Gipfeln, tiefblauen Bergseen und eine Übernachtung unter Sternenhimmel zum Zeitpunkt des Meteoritenschauer der Perseiden - das lässt das Wandererherz höher schlagen. Ort des Geschehens war der Klafferkessel in den Schladminger Tauern.
Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Gletscherboden mit ungefähr 30 Bergseen.
Unsere geplante Route führte uns durch das Steinriesental zur Gollinghütte (1641hm) und dann weiter auf den Greifenberg (2618hm). Die Übernachtung war am Lungauer Klaffersee (2197hm) geplant. Die zweite Etappe sollte uns über das Waldhorn (2702hm) und die Preintalerhütte (1657hm) wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt führen.
Bei bestem Wetter und bepackt mit Isomatten, Biwak- und Schlafsäcken, Gaskochern, einem Zelt und was man sonst noch so alles am Berg benötigt, machten wir uns durch das Steinriesental auf zur Gollinghütte. Wir, das waren Michael, der die Tour organisiert hatte, Astrid, Kathi, Gabi, Hannes, Martha und meine Wenigkeit.
Bei der Gollinghütte erholten wir uns von den ersten 500hm, denn weitere 1000hm Aufstieg lagen an diesem Tag noch vor uns. Auf dem Weg zum Greifenberg heizte uns die Sonne ordentlich ein und auch der schwere Rucksack machte sich zunehmend bemerkbar. Aber wir waren guter Dinge, genossen die schöne Landschaft und träumten von einer gemütlichen Cocktailbar mit Palmen in Mitten des kühlen Klaffersees. Das hob die Stimmung und machte das Vorankommen leichter, auch wenn uns klar war, dass maximal eine mobile Milchbar (Kühe) realistisch war. Am Greifenberg angekommen bot sich uns ein traumhafter Ausblick auf die übrigen Berggipfel und die zahlreichen größeren und kleineren Bergseen dieser Region.
In der Abenddämmerung – nach einem spektakulären Sonnenuntergang – erreichten wir unser erstes Etappenziel am See. Ein Lagerplatz war schnell gefunden und so machten wir es uns bei Mondschein, Schokolade und unserer eigenen kleinen Cocktailbar gemütlich. Die Stille, der Sternenhimmel und die Sternschnuppen waren ein außergewöhnliches Erlebnis. Für mich war es die erste Übernachtung am Berg und die Anstrengung hatte sich definitiv gelohnt. Die meisten von uns übernachteten im Freien in ihren Biwaksäcken, während Astrid und ich den Komfort eines Zelts genossen. Gemeinsam war uns allen aber eine kurze, unruhige Nacht mit eher wenig Schlaf. Die Problemlösestrategien im Umgang mit der Schlaflosigkeit reichten dabei von Spaziergängen in der Dunkelheit bis hin zur Ablenkung durch Spiele am Handy. Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen entschädigte uns aber für die kurze Nacht.
Nach einem gemütlichen Frühstück wurde unser Lagerplatz jedoch überraschend von einer Schafsherde gestürmt. Wie aus dem Nichts kam die flauschige Herde auf uns zugerannt, in der Hoffnung, vielleicht noch ein bisschen Brot oder ein Stück saftigen Apfel abzubekommen. Als sich jedoch recht bald herausstellte, dass es bei uns nichts mehr zu holen gab, nahmen sie schnell wieder reiss aus. Zurück blieben ein paar “Tretminen“ und Fotos vom Schafsbesuch. Wohin die Hülle von Michaels Gaskocher verschwunden ist, wird wohl immer ein Rätsel bleiben.
Die nächste Etappe führte uns durch steil abfallendes, rutschiges Gelände hinauf zum Waldhorntörl wo wir beschlossen, das Waldhorn diesmal auszulassen und gleich zur Preintalerhütte abzusteigen. Die Rucksäcke waren schwer, die Erholung in der Nacht mäßig und das Gelände anspruchsvoll.
Und die Aussicht auf ein Gröstl oder Kaffee und Kuchen war zu verlockend. Bei der Preintalerhütte wurden wir bestens mit frischem Schokokuchen und heißem Kaffee und vielen anderen Leckereien versorgt. Gut gestärkt ging es dann die letzten Höhenmeter wieder abwärts. Eine Abkühlung an dem heißen Sommertag holten wir uns abschließend noch im eiskalten Riesachsee. Danach ging es mit vielen schönen Eindrücken wieder heimwärts.
Danke für die schöne gemeinsame Wanderung mit euch! War ein tolles Erlebnis und ich freue mich schon aufs nächste Mal!
Bericht: Julia Ferner
Fotos: Julia Ferner, Martha Mayr, Michael Sampl