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Dienstag, 5. September 2017

Star Trek '17

Wanderung mit Biwakübernachtung



Eine traumhafte Kulisse mit zahlreichen Gipfeln, tiefblauen Bergseen und eine Übernachtung unter Sternenhimmel zum Zeitpunkt des Meteoritenschauer der Perseiden - das lässt das Wandererherz höher schlagen.  Ort des Geschehens war der Klafferkessel in den Schladminger Tauern.
Dabei   handelt es sich um einen ehemaligen Gletscherboden mit ungefähr 30 Bergseen.
Unsere geplante Route führte uns durch das Steinriesental zur Gollinghütte (1641hm) und dann weiter auf den Greifenberg (2618hm). Die Übernachtung war am Lungauer Klaffersee (2197hm) geplant. Die zweite Etappe sollte uns über das Waldhorn (2702hm) und die Preintalerhütte (1657hm) wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt führen.

Bei bestem Wetter und bepackt mit Isomatten, Biwak- und Schlafsäcken, Gaskochern, einem Zelt und was man sonst noch so alles am Berg benötigt, machten wir uns durch das Steinriesental auf zur Gollinghütte. Wir, das waren Michael, der die Tour organisiert hatte, Astrid, Kathi, Gabi, Hannes, Martha und meine Wenigkeit.




Bei der Gollinghütte erholten wir uns von den ersten 500hm, denn weitere 1000hm Aufstieg lagen an diesem Tag noch vor uns. Auf dem Weg zum Greifenberg heizte uns die Sonne ordentlich ein und auch der schwere Rucksack machte sich zunehmend bemerkbar. Aber wir waren guter Dinge, genossen die schöne Landschaft und träumten von einer gemütlichen Cocktailbar mit Palmen in Mitten des kühlen Klaffersees. Das hob die Stimmung und machte das Vorankommen leichter, auch wenn uns klar war, dass maximal eine mobile Milchbar (Kühe) realistisch war. Am Greifenberg angekommen bot sich uns ein traumhafter Ausblick auf die übrigen Berggipfel und die zahlreichen größeren und kleineren Bergseen dieser Region.



In  der Abenddämmerung – nach einem spektakulären Sonnenuntergang – erreichten wir unser erstes Etappenziel am See. Ein Lagerplatz war schnell gefunden und so machten wir es uns bei Mondschein, Schokolade und unserer eigenen kleinen Cocktailbar   gemütlich. Die Stille, der Sternenhimmel und die Sternschnuppen waren ein außergewöhnliches Erlebnis. Für mich war es die erste Übernachtung am Berg und die Anstrengung hatte sich definitiv gelohnt. Die meisten von uns übernachteten im Freien in ihren Biwaksäcken, während Astrid und ich den Komfort eines Zelts genossen. Gemeinsam war uns allen aber eine kurze, unruhige Nacht mit eher wenig Schlaf. Die Problemlösestrategien im Umgang mit der Schlaflosigkeit reichten  dabei  von Spaziergängen in der Dunkelheit bis hin zur Ablenkung durch Spiele am Handy. Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen entschädigte uns aber für die kurze Nacht.



Nach einem gemütlichen Frühstück wurde unser Lagerplatz jedoch überraschend von einer Schafsherde gestürmt. Wie aus dem Nichts kam die flauschige Herde auf uns zugerannt, in der Hoffnung, vielleicht noch ein bisschen Brot oder ein Stück saftigen Apfel abzubekommen. Als sich jedoch recht  bald herausstellte, dass es bei uns nichts mehr zu holen gab, nahmen sie schnell wieder reiss aus. Zurück blieben ein paar “Tretminen“  und Fotos vom Schafsbesuch. Wohin die Hülle von Michaels Gaskocher verschwunden ist,  wird wohl immer ein Rätsel bleiben.



Die nächste Etappe führte uns durch steil abfallendes, rutschiges Gelände hinauf zum Waldhorntörl wo wir beschlossen, das Waldhorn diesmal auszulassen und gleich zur Preintalerhütte abzusteigen. Die Rucksäcke waren schwer, die Erholung in der Nacht mäßig und  das Gelände anspruchsvoll.
Und die Aussicht auf ein Gröstl oder Kaffee und Kuchen war zu verlockend. Bei der Preintalerhütte wurden wir bestens mit frischem Schokokuchen und heißem Kaffee und vielen anderen Leckereien versorgt. Gut gestärkt ging es dann die letzten Höhenmeter wieder abwärts. Eine Abkühlung an dem heißen Sommertag holten wir uns abschließend noch im eiskalten Riesachsee. Danach ging es mit vielen schönen Eindrücken wieder heimwärts.

Danke für die schöne gemeinsame Wanderung mit euch! War ein tolles  Erlebnis und ich freue mich schon aufs nächste Mal!




Bericht: Julia Ferner
Fotos: Julia Ferner, Martha Mayr, Michael Sampl

Freitag, 18. August 2017

Wherever I May Roam '17


Durchschreitung der Schobergruppe - erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt ;-)



Die Schobergruppe im Nationalpark Hohe Tauern hat insgesamt 53 Dreitausender und 62 Bergseen. Wir wollen dieses Bergmassiv durchschreiten und treffen uns dafür (nach einem kleinen, aber sehr wichtigen Abstecher zum wunderbaren MPreis) Donnerstagvormittag im Parkcafe in Döllach auf der Kärntner Seite. Dabei gibt’s auch gleich ein erstes richtiges Kennenlernen von uns sechs, nachdem wir uns in der großen Gruppe vorher noch nicht alle gesehen haben.

Das Wetter ist etwas schlechter als zuerst gedacht, weswegen die Tour gleich zu Beginn noch einmal umgeplant wird. Wir streichen den Glödis und lassen die Klettersteigausrüstung im Auto zurück.

Dann machen wir uns sehr motiviert auf den Weg zur ersten Tagesetappe. Mit einigen Foto-, Jausen- und Kennenlernpausen sind wir dann etwas später als gedacht bei der Nossberger Hütte. Das lange Warten auf das Essen lohnt sich, wenn richtig gute hausgemachte Speckknödlsuppe, Kaiserschmarrn & Marillen-Topfenknödl (manche von uns träumen heute noch davon) dann am Tisch stehen. 



Wir haben noch einen langen Weg vor uns und deshalb geht’s auch gleich schon weiter Richtung Keeskopf auf 3.081 Höhenmeter, wobei eine von uns (wir wollen da keine Namen nennen), damit ihren ersten Dreitausender bestiegen hat. Die Aussicht ist, man könnte sagen, ausbaufähig, aber zwischendurch lichten sich die Wolken und mit viel Fantasie sieht man auf den König der Berge, den Großglockner. 



Wir steigen ab und machen uns auf den langen Weg zur Lienzer Hütte, immer begleitet von einer wunderbaren Aussicht. Manche von uns sind ein bisschen schneller, andere brauchen etwas länger, aber schlussendlich sind alle um spätestens 21:00 bei der Hütte. Hungrig, müde und glücklich :-)

Wir starten den 2. Tag zu fünft (Julia bleibt mit Knieschmerzen in der Hütte) mit einem leider schlechteren Wetter als erwartet und beschließen noch einmal den Plan zu ändern und zur Wangenitzsee-Hütte zu gehen, wo ein netter Wirt sich freut, fast seinen ganzen Kuchen los zu werden. :-) Nach einer ordentlichen Pause machen wir uns auf den Weg zurück und kommen nach etwa 7 Stunden wieder zurück zur Lienzer Hütte, wo Julia (mit Arnica-Schnaps versorgt – selbstverständlich am Knie) schon auf uns wartet. Ihr Hunger für Schweinsbraten ist schon recht groß, unserer ist auch nicht kleiner, also genießen wir das üppige Abendessen. 





Eigentlich hat der Wetterbericht für Samstag ja wunderschönes, wenn auch ein bisschen abgekühltes Wetter angesagt – nur irgendwie verspricht die dichte Nebel- und Wolkendecke, in die wir in der Früh skeptisch hinausstarren, eher etwas Anderes. Aber Optimismus wird bei uns in der Gruppe ja großgeschrieben, also vertrauen wir darauf, dass der Regen bald aufhört und auch die Sonne bald hervorlacht und so machen wir uns frohen Mutes auf den Weg zum Hochschober… das gute Wetter wird schon noch kommen. 


Und wirklich, kurze Zeit später erhaschen uns schon die ersten Sonnenstrahlen und nachdem die Temperaturen damit auch rasch ansteigen, können wir alle unser warmes Gewand ablegen. Immerhin ist das ja bestimmt erst nur der Anfang vom genialen Wetter. Tja, leider falsch gedacht – kurze Zeit später beginnt es – wie könnte es anders sein – zu schneien.

Nun gut, ein bisschen Schnee im Hochgebirge schreckt uns doch nicht ab und mehr als fünf Meter geradeaus wollten wir ja eigentlich so und so nicht sehen, also beschließen wir uns weiter Richtung Schobertörl vorzukämpfen. Irgendwie will das Wetter aber einfach nicht besser werden und was am Anfang noch ein paar weiße Flecken am Boden waren, hat sich nun schon zu einer vollständigen Decke gemausert, welche nur ein Ziel kennt – und zwar „wachsen“. Das ist dann sogar uns zu viel und wir beschließen abzusteigen, da wir keinen Sturz im rutschigen Gelände riskieren wollen. Unser nächstes Ziel ist die Hochschoberhütte. 


Angekommen auf dieser sind wir einfach überwältigt – die Lage und Aussicht dieser Hütte ist einfach unvergleichlich schön. Das Einzige was das noch übertrumpfen kann, sind die fast schon 4-haubenwürdigen Kochkünste des Hüttenwirtes. Dieser zaubert mit seinem frisch gebackenen Apfelstrudel, den Kässpätzle und dem Kaiserschmarrn unseren ganzen Frust über die abgebrochene Tour weg und so beschließen wir, gut gestärkt, schon an diesem Tag abzusteigen und einen gemütlichen letzten Tag gemeinsam im Tal zu genießen.



Nachdem leider nicht alle unserer Gruppe auf einmal in das Taxi zurück zum Autoparkplatz passten, beschließen Sabine und Julia sich den Gehweg durch Autostoppen zu verkürzen. Dies klappt besser als gedacht und ohne große Probleme und dafür einigen neuen Freunden, Kuchen und dem neuesten Tratsch aus Gwabl können sie sich sehr schnell nach Lienz vorarbeiten.
Bei einer genüsslichen Pizza wird dann in der Gruppe über die weiteren Pläne diskutiert. Nach einigem Hin und Her beschließen wir gleich in der Region zu bleiben und am nächsten Tag noch einen kurzen Klettersteig zu wagen. Im Anschluss an diesen soll auch das Baden nicht zu kurz kommen und somit soll dem Ossiacher See noch ein Besuch abgestattet werden.

Nachdem wir  am nächsten Tag nach einigen Irrfahrten endlich die Klettersteigzufahrt gefunden haben, müssen wir aber leider feststellen, dass der angekündigte für Autos befahrbare Weg, leider nicht so wirklich befahrbar ist und der Zustieg zu Fuß dann doch eher länger ist. Schweren Herzens beschließen wir dann halt doch nichts mehr bergsportliches anzugehen und uns lieber gleich in die kühlen Seefluten zu stürzen. 

Auch wenn das Wetter bei uns leider nicht wirklich optimal war und wir von unseren 3 anvisierten 3.000ern deswegen nur einen erklimmen konnten, kann man die Schobergruppe nur jedem empfehlen. Die Berge und Seen dort oben sind einfach malerisch. Und übrigens aufgeschoben ist nicht aufgehoben – die nächste Schobergruppentour ist schon geplant!

Bericht: Sabine Uray & Julia Brugger
Fotos: Michael Sampl

Mittwoch, 19. Juli 2017

kamm on '17 - der erste Versuch


Leider hat uns das Wetter die geplante zwei-tägige Umrundung des Gosaukamms im wunderschönen Salzkammergut verregnet.

"Unsichere Wetterlage, dürftige Sonnenphasen, immer wieder mit Gewitter zu rechnen..."

Michael hat schnell mal überlegt und findet als kleine Entschädigung die Überschreitung vom Hochtausing im Ennstal mit leichten Kletterstellen, kombiniert mit dem Toni Klettersteig (B/C).

Wir starteten am Samstag, den 24. Juni, frühmorgens und voller Motivation in Richtung Totes Gebirge.
Miriam, Fabio, Michael und ich starten am Ausgangspunkt Schönmoos auf ca. 1140m mit unserer Tour. Gehgelände, leichte Kletterstellen und versicherte Abschnitte wechseln in der Folge am oft ausgesetzten Ostanstieg. Wir müssen feststellen, das wir besonders leicht zum Schwitzen gelangen, da es recht schwül ist.
Immer wieder werden wir mit herrlichen Tiefblicken belohnt und sind über die Auswahl eines doch eher unbekannten Gipfels sehr dankbar.
Weiter geht es am Grat, manchmal kurz ab und auf, bis das Gipfelkreuz auftaucht (1823m).



Nach einer Kraftjause noch ein Eintrag ins Gipfelbuch und ab ging es in Richtung Latschengassen. Nicht ganz einfach zu finden war unser Klettersteig als Abstieg.
Mehrmals verschwanden wir in den Latschengassen bis wir dann doch noch den Tonisteig gefunden hatten.
Nicht allzu schwer steigen wir über Leitern, einer Rinne (B/C) und einer versicherten Querung mit traumhaften Ausblick, ab.



Als wir vier nun über eine Wiese laufen, träumen wir von einem kühlen Bier und freuen uns über die vor uns stehende Almhütte (leider nicht bewirtschaftet).
hmh? wie könnten wir trotzdem zu unserem Elektrolytgetränk kommen?
kurz angefreundet mit den Kids, die ihre Beine aus den Fenstern baumeln lassen, schließen wir auch Freundschaft mit den Pächtern und bekommen nicht nur unser heißersehntes, kaltes Bier serviert.
Etwas beschwingt verbringen wir doch einige Zeit dort.





Bericht: Gudrun